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Interview mit Frau Eva Weber, Oberbürgermeisterin der Stadt Augsburg

Der Gesundheitssektor ist ein wachsender Bereich mit einer hohen Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften.


20.06.2024

Bildnachweis: Julia Pietsch / Kreis Augsburg

Angesichts der aktuellen Herausforderungen in Bezug auf die Ausbildung und die Fachkräftegewinnung, insbesondere im Gesundheitswesen, wie bewerten Sie die aktuelle Situation vor Ort?

Eva Weber: Die Zahl der Menschen, die in Pflegeberufen arbeiten, ist zuletzt bundesweit gestiegen, trotz der Coronapandemie und auch als in dieser Zeit die Zuwanderung aus dem Ausland besonders gering war. Es sind dennoch bundesweit und auch in der Region Augsburg weiterhin Lücken in der Versorgung zu füllen, vor allem fehlt es an ausgebildeten Pflegefachkräften.

Wie sieht die Zukunftsperspektive für die Ausbildungssituation in Augsburg aus, und welche langfristigen Strategien und Pläne gibt es seitens der Stadtverwaltung?

Eva Weber: Die Zukunftsperspektiven für die Ausbildungsangebote in Augsburg sind vielversprechend, da die Stadt Augsburg verschiedene Pläne und Initiativen zur Förderung der Ausbildung und beruflichen Bildung unterstützt. Die Altenhilfe Augsburg arbeitet bei der theoretischen Ausbildung zum Pflegefachmann / Pflegefachfrau zum Beispiel mit verschiedenen Pflegeschulen zusammen, um den Auszubildenden ein breites Spektrum an Auswahlmöglichkeiten zu bieten. Außerdem ist die Altenhilfe aktuell dabei, eine Kooperation mit einer Hochschule zu schließen, um die Akademisierung der Pflege regional auf den Weg zu bringen.

Junge Menschen haben heute die Qual der Wahl, was für viele die Entscheidung für einen Beruf nicht einfach macht. Warum sollen sie sich für eine Ausbildung bei der Stadt Augsburg entscheiden?

Eva Weber: Die Stadt Augsburg ist der größte Ausbildungsbetrieb der Region, mit rund 30 Ausbildungsberufen und dualen Studiengängen. Sie ist bekannt für ihre attraktiven Arbeitsbedingungen, einschließlich fairer Vergütung, Sozialleistungen und flexibler Arbeitszeitregelungen. Gerade letzteres ermöglicht die optimale Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Als eine von sehr wenigen deutschen Städten bietet die Stadt Augsburg die Möglichkeit, mit Erasmus+ bis zu 4 Wochen im Ausland zu verbringen und neue Erfahrungen zu sammeln. Auch ist hier eine stabile Arbeitsumgebung geboten und Auszubildende haben hier auch in Krisenzeiten eine verlässliche Arbeitgeberin. Bei erfolgreich abgeschlossener Ausbildung steht einer Übernahme in der Regel nichts im Wege. Und dann wären da noch die langfristigen Perspektiven: Jungen Menschen werden im Anschluss an die Ausbildung viele Möglichkeiten zur Weiterbildung und beruflichen Entwicklung, einschließlich interner Schulungen und Aufstiegsmöglichkeiten geboten.

Auf Grund der Größe der Stadtverwaltung – mit vielfältigen und breit gestreuten Aufgabenfeldern – ergeben sich beste berufliche Entwicklungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen. Neben einer fachlichen Weiterentwicklung werden persönliche wie soziale Kompetenzen gefördert. Die firmeneigene Stadt- und Führungs-Akademie bietet ein breites Spektrum an Fortbildungsprogrammen an. Spezielle Führungsfortbildungen bereiten Nachwuchskräfte auf ihre künftigen Aufgaben vor und begleiten Führungskräfte mit Coaching- oder Mentoring-Programmen. Und natürlich ist Augsburg an sich ein wunderschöner Ort, eine zugleich historische und moderne Stadt, in der es sich ganz gut lebt.

Welche Vorteile bietet der öffentliche Dienst jungen Erwachsenen im Vergleich mit der Privatwirtschaft?

Eva Weber: Neben den bereits genannten, schätzen viele auch die Möglichkeit, durch eine Ausbildung bei der Stadt Augsburg einen direkten Beitrag zur Gemeinschaft zu leisten. Man kann das Leben von mehr als rund 300.000 Bürgerinnen und Bürgern aktiv gestalten, indem man zum Beispiel die öffentlichen Dienstleistungen für sie verbessert.

Auch die Stadt Augsburg bietet eine Ausbildung beispielsweise im Bereich der Pflege oder der Notfallmedizin an. Welche Perspektiven haben Jugendliche dann im Anschluss in Ihrer Region?

Eva Weber: Nach Abschluss der Ausbildung haben ausgebildete Pflegefachkräfte die Möglichkeit, sich beim Arbeitgeber weiterzubilden und sich in verschiedenen Bereichen zu spezialisieren – zum Beispiel in der Palliativpflege, Gerontopsychiatrie oder Intensivpflege. Außerdem gibt es eine Vielzahl an Arbeitgebern im Gesundheitswesen, sodass vielfältige Angebote für eine Anstellung bestehen.

Welche speziellen Programme oder Initiativen gibt es, die die Stadt Augsburg ins Leben gerufen hat, um die Ausbildung im Gesundheitswesen zu unterstützen?

Eva Weber: Mit der Gesundheitsregion plus Stadt Augsburg und deren Beauftragten soll auch die Pflegeausbildung in den lokalen Unternehmen und Ausbildungsinstitutionen durch Vernetzung und gemeinsame Aktionen gestärkt werden. Gleichzeitig wurde im Rahmen der Einführung der Generalistischen Pflegeausbildung die Fachstelle Koordination Pflegeberufegesetz geschaffen, um die Akteure der generalistischen Pflegeausbildung bei Ausbildung neuer Pflegekräfte zu unterstützen. Und ein drittes Beispiel ist die jährlich im Kongress am Park stattfindende Berufsorientierungsmesse GEZIAL. Schülerinnen und Schüler haben hier die Möglichkeit mit Einrichtungen aus dem Gesundheitswesen in Kontakt zu treten und sich über Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren.

Welche Botschaft möchten Sie an junge Menschen senden, die darüber nachdenken, eine Ausbildung im Gesundheitswesen zu beginnen?

Eva Weber: Das Gesundheitswesen bietet Auszubildenden eine sinnstiftende Arbeit, sie können anderen Menschen helfen, positiven Einfluss auf das Leben anderer haben und – je nach Beruf - sogar Leben zu retten. Im Gesundheitswesen gibt es stabile Beschäftigungsaussichten. Der Gesundheitssektor ist ein wachsender Bereich mit einer hohen Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften. Zudem gibt es vielfältige Karrieremöglichkeiten im Gesundheitswesen und auch nach der Ausbildung gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Weiterbildung. Eine Ausbildung im Gesundheitswesen bietet die Möglichkeit einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten.

Vielen Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pressestelle für die gute Zusammenarbeit.

Ansprechpartner vor Ort:

Marc Eisbach

Tel.0151 - 61 35 76 42
Mail:goodnews@mediaprint.info

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