Bürgerinformationsbroschüre der Stadt Altdorf bei Nürnberg

Stadtporträt Röthenbach b. Altdorf Einwohner: 972 (01/2020) Höhe: 415 m ü. NN Eingemeindung: 1978 (ehem. eigenständige Gemeinde) Die Urkunden sprechen zum ersten Mal 1335 von ei- nem Rötembach bei Altdorf. Noch im Jahr 1801 hat der kleine Weiler gerade mal 10 Einwohner, heute ist Röthenbach der größte Ortsteil Altdorfs. Viel gesehen und erlebt hat die mit etwa 700 Jahren älteste Bewoh- nerin des Dorfes: die Röthenbacher Eiche. So könnte sie berichten, warum am südlichen Ortseingang von Rö- thenbach ein Sühnekreuz steht. Wir dagegen mutma- ßen, dass das Steinkreuz vor ungefähr 500 Jahren auf- gestellt worden ist, nachdem dort ein Streit zwischen zwei Bauern tödlich endete. Der Lauf des Röthenbachs, der sich in der Röthenbachklamm (Rumpelbachklamm) reizvoll durch den Sandstein frisst, geriet im 14. und 15. Jh. in den Fokus des Nürnberger Rats und sollte ei- gentlich sein bequemes Bachbett verlassen. Denn die Nürnberger versuchten in dieser Zeit mehrmals vergeb- lich, ihn durch einen künstlichen Kanal (sog. „Gefüt- terter Graben“, bei Ungelstetten noch erhalten) in den Fischbach zu leiten, um schließlich den „… Röttenpach in die stat (Nürnberg) zu pringen …“. Schleifmühle Einwohner: 118 (01/2020) Höhe: 380–401 m ü. NN Altdorfer Stadtflur Die Schleufmul, schon immer hart an der Grenze zur Pfalz gelegen, hat ihre Bezeichnung von der gleichna- migen Mühle, die schon damals zur ehemaligen Hof- mark Altdorf gehörte. So hatte der Schleifmüller als Vororter Bürger von Altdorf zu sein. Die Schleifmüh- le entwickelt sich im Lauf ihrer Geschichte zu einer frühen multifunktionalen Betriebsstätte. So wird die Wasserkraft des „… Hagenhawser paches …“ neben der namengebenden Funktion zusätzlich für den Gang einer Lohstampfmühle (Erzeugung von pflanzlichen Gerbstoffen) genutzt. Ab 1541 ist zudem in der zwei- gängigen Mühle ein zusätzliches Sägrad überliefert. Erst später wird ein Mahlwerk eingerichtet. Die Mühle hat ebenso das Leben der Schleifmühler bestimmt wie auch die Lage an der Grenze zur Pfalz. Im Südwesten der Schleifmühle steht auch heute noch ein sagenum- wobener Grenzstein von 1524, der die Grenze zwi- schen dem alten Nürnberger Territorium und der Kurpfalz-Bayern anmahnt. Luftbildfotografie: Hajo Dietz Foto: Wallmüller/Eder 23

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