Schule und was dann? Für die Berufswahl der Abgangsklassen 2020

24 Azubis im Interview „Kleinere Elektrotechnik-Projekte setze ich gerne auch zu Hause um.“ Marco Völker, 18 Jahre, Mechatroniker, 2. Ausbildungsjahr, WIKA Alexander Wiegand SE & Co. KG Über den Beruf Im ersten Lehr- jahr meiner Ausbil- dung habe ich mir vor allem die Grundlagen der Mechanik und Mechatronik angeeignet und erste Kenntnisse in der Programmierung von Klein- steuerungen erworben. Ich bin im Wechsel mit meiner Zeit in der Lehrwerkstatt in verschiede- nen Abteilungen tätig, wo ich das Gelernte in die Praxis umsetzen kann. Im zweiten Ausbildungs- jahr habe ich mich auf meine Zwischenprüfung vorbereitet. Nun warte ich auf die Ergebnisse. Wir Azubis bekommen von unseren Ausbildern zudem immer wieder abwechslungsreiche Übungsaufträge, die wir eigenständig bear- beiten. Das macht mir viel Spaß. So haben wir beispielsweise eine Funktion für eine Logo- kleinsteuerung entwickelt, elektrotechnisch aufgebaut und programmiert. Die Berufsschule besuche ich blockweise übers Jahr verteilt. Dort habe ich fünf Fachfächer wie zum Beispiel Elektrotechnik und Automa- tisierungstechnik sowie Unterricht in Deutsch, Englisch, Sozialkunde und Religion. Insgesamt dauert die Ausbildung zum Elektro- techniker dreieinhalb Jahre. Sie ist jedoch bei guten Leistungen auf drei Jahre verkürzbar. Wenn du dich für die Ausbildung bei WIKA ent- scheidest, solltest du einen Realschulabschluss mit guten Noten in Mathe und Physik mitbrin- gen. Daneben ist es wichtig, dass du gut im Team arbeiten kannst und nicht zu schüchtern bist. Mein Weg in den Beruf Eine Vorliebe für Elektrotechnik habe ich schon seit meiner Schulzeit. Mein Vater ist Ingenieur. Bei einem Tag der offenen Tür in dem Unterneh- men, in dem er arbeitet, konnte ich mich bereits über den Beruf des Mechatronikers informie- ren und auch ein Praktikum absolvieren. Ich habe dann nach Unternehmen gesucht, die die Ausbildung anbieten und bin auf WIKA gestoßen. Es hat mich sehr gefreut, dass es nach dem Einstellungstest und Vorstellungsgespräch mit der Ausbildung geklappt hat. Meine Ziele In meiner weiteren Ausbildungszeit möchte ich noch so viel Wissen wie möglich mitnehmen, damit ich mich gut auf meinen weiteren Weg vorbereiten kann. Nach meiner Ausbildung habe ich vor, mein Fachabi nachzuholen, um später ein Studium, beispielsweise der Elektrotechnik, zu beginnen. Mein Plus im Privatleben Kleinere Elektrotechnik-Projekte setze ich gerne auch zu Hause um. So habe ich per PC einen Microcontroller programmiert, mit dem eine Steuerung von LED-Lampen über das Handy möglich ist. Meine Ausbildung hat außerdem dazu beigetragen, dass ich selbstsicherer gewor- den bin. „Es ist für mich die ideale Kombination von Theorie und Praxis.“ Lisa Krauß, 24 Jahre, duales Studium der angewandten Informatik, 4. Semester bzw. 2. Ausbildungsjahr, WIKA Alexander Wiegand SE & Co. KG Über den Beruf Während meines dualen Studiums der ange- wandten Informatik wechseln sich die dreimo- natigen Theoriephasen an der DHBW Mosbach mit den Praxisphasen und ihren abwechslungs- reichen Aufgaben sowie Projekten im Betrieb ab. Dabei durchlaufe ich verschiedene Abteilungen. Zuletzt war ich in der Webentwicklung tätig, wo ich eigenständig ein Script zur Minimierung von Datenmengen beim Hochladen auf eine Website geschrieben habe. Das hat mir viel Spaß gemacht. An der Hochschule erhalte ich zusätz- lich einen tieferen Einblick in die theoretische Informatik, in das Programmieren im Allgemei- nen und auch in den Bereich der Elektrotechnik. Wenn du dich für ein Studium der angewandten Informatik entscheidest, solltest du neben dem Abitur mit guten Noten in Mathematik vor allem technisches Interesse mitbringen. Englischkennt- nisse kommen dir beim Programmieren zugute. Da Anwendungen stets verbessert werden kön- nen, solltest du dich immer auf dem neuesten Stand der Technik halten und lösungsorientiert denken. Darüber hinaus sind Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke wichtig. Mein Weg in den Beruf Ich habe nach dem Abitur zunächst eine Ausbil- dung zur Fachinformatikerin für Anwendungs- entwicklung gemacht. Da ich mein Wissen aber vertiefen wollte, habe ich mich für das duale Studium entschieden. Es ist für mich die ideale Kombination von Theorie und Praxis. Meine Ziele Für mein weiteres Studium wünsche ich mir weiterhin interessante Projekte. Ich möchte so viel Wissen wie möglich mitnehmen. Nach dem Studium freue ich mich auf die Erfahrungen, die ich in meinem Beruf sammeln kann. Später sind ein duales Masterstudium oder verschiedene Fernlehrgänge möglich. Mein Plus im Privatleben Mir fällt es leicht, auch mal privat ein kleines nützliches Tool zu schreiben. Außerdem sind PC-Probleme kein Problem mehr. Viele meiner Freunde und Verwandten waren erstaunt, dass ich mich als Frau für eine Informatikausbildung entschieden habe, auch weil Mathe nicht gerade zu meinen Lieblingsfächern zählte. Insgesamt bin ich selbstständiger und offener geworden – man wächst mit seinen Aufgaben.

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