Nachhaltigkeit und Umweltschutz in Bad Hindelang

8 Diese Einkaufsmentalität stärkt unsere hiesige Landwirtschaft, die ohne Einsatz von Kunstdünger, Gentechnik oder flächenmäßigen Einsatz von Pestiziden arbeitet und dadurch den Erhalt unserer Kulturlandschaft ermöglicht. Aber gleichzeitig können wir auch Kleinbauern weltweit unterstützen, indem wir fair gehandelte Waren kaufen. Das Fairtradesiegel, aber auch eine Vielzahl anderer anerkannter Siegel, wie GOTS garantieren faire Erzeugerpreise, ebenso wie bessere Sozialstandards für die Landarbeiter und wirken so auch der Landflucht und der Verarmung der ländlichen Bevölkerung entgegen. Unser Anliegen ist es, unsere Mitbürger, aber auch unsere Gäste für diese Themen zu sensibilisieren, indem wir u. a. auf unserem, zweimal im Jahr stattfindenden Bio- und Bauernmarkt klassische Bio-Regionale Direktvermarkter einladen, die ihre hochwertigen Waren anbieten und gleichzeitig den Kunden Rede und Antwort über ihre Produktionsweisen geben können. Das Gleiche gilt für die Mitarbeiter des Eine-Weltladens aus Sonthofen, die ihre DAS ÖKOMODELL HINDELANG ALS BASIS FÜR DIE FAIRTRADE-PHILOSOPHIE Bio-regional-fair Gute Lebensmittel aus kleinbäuerlicher Landwirtschaft – regional und global Viele Bad Hindelanger Bürger haben sich schon seit Jahren mit den Themen: Biologische Landwir tschaf t – Nachhaltigkeit – Soziale Gerechtigkeit uvm. beschäftigt. Daraus entstand mit der Zeit eine Steuerungsgruppe, die sich genau mit diesen Themen beschäftigt. Wie können wir unsere kleinbäuerliche Landwirtschaft aber auch die im globalen Süden stärken und erhalten? Wie muss unser Konsum aussehen, um Umwelt und Klima zu schützen? Daraus ergab sich die Bewerbung zur Fair tradegemeinde und des weiteren der Antrag beim Eine Welt Netzwerk Bayern zur Aufnahme ins Bündnis Bio-Regional und Fair. Beides konnte im Dezember 2020 bzw. im Frühjahr 2021 erreicht werden. Für uns als Steuerungsgruppe war von Anfang an klar, dass ein bewusster Einkauf, ein für Jedermann machbarer Schritt in die richtige Richtung ist. Regionale Produkte am besten in Bioqualität und für die Lebensmittel, die bei uns nicht angebaut werden können, dann mit der Garantie
Fair trade – also gerechter Handel! „Das Ökomodell Hindelang und die damit verbundene traditionelle, seit Jahrhunderten verwurzelte Berglandwirtschaft haben seit jeher im Ort und natürlich auch in der Tourismusstrategie 2030 höchste Priorität. Nun geht es im Kern darum, das Ökomodell mit seinen Produkten und mit erlebbaren Angeboten auch im Tourismus zu integrieren und auch dort die Fairtrade-Philosophie umzusetzen. Die Voraussetzungen könnten nicht besser sein – die Biodiversität und der großflächige Biotopverbund in Bad Hindelang sind einzigartig, die bäuerlichen Kleinstrukturen sind unverzichtbar und bieten mit ihren Produkten Klasse statt Masse“, sagt Tourismusdirektor Maximilian Hillmeier. Schritt für Schritt sollen künftig traditionell hergestellte Produkte aus dem Ökomodell ebenso im Ort angeboten und beworben werden wie zum Beispiel fair gehandelte Lebensmittel aus aller Welt. „Zum selbstgemachten heimischen Kuchen oder Käse könnte fair gehandelter Kaffee aus Südamerika gereicht werden“, sagt Karin Agerer von der Fairtrade-Steuerungsgruppe und ergänzt: „Weil wir Landwirte das nicht alleine leisten können, geht es zunächst darum, das Bewusstsein für ein solches Angebot zu schärfen, Möglichkeiten zum Mitmachen aufzuzeigen und Vertriebswege auszuloten.“ Die erste Bad Hindelanger „Fairtrade-Visitenkarte“ gibt es bereits: Es handelt sich um eine zu 100% fair gehandelte Bio-Vollmilchschokolade aus dem Weltladen Sonthofen, der seit vielen Jahren mit verschiedenen Fair-Handelsunternehmen zusammenarbeitet. Mit dem Kauf der Hindelanger Schokolade mit illustrierten Motiven der heimischen Tierwelt unterstützen Käufer die nachhaltige Förderung der Produzenten in den Erzeugerländern. In unserem Fall handelt es sich um Bolivien, Paraguay, dem afrikanischen Inselstaat São Tomé sowie der Dominikanischen Republik.

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