Nachhaltigkeit und Umweltschutz in Bad Hindelang

17 Lösungen für die Wärmewende – Ein Energienutzungsplan für die Gemeinde Bad Hindelang Die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels zeigen sich immer mehr und dies vor allem im Alpenraum. Seit den 60er Jahren sank die durchschnittliche Schneehöhe in den Allgäuer Alpen (Messstelle Obersdorf) um 60%. Auch das Waldsterben und heftige Wetterereignisse verstärken sich zunehmend. So ist die Politik mehr und mehr gezwungen die durch CO2 verursachten Schäden bei fossilen Energieträgern miteinzupreisen. Die am 17.02.2022 in Berlin vorgestellte Studie von 140 Sozial- und Umweltverbänden, welche einen CO2-Preis (mit Rückgabe eines Klimageldes pro Kopf) von 170€ / Tonne bis 2030 fordert, zeigt dass der aktuelle Wert von 35€ in naher Zukunft stark steigen wird. Dies wird Nutzer von fossilen Energien stark treffen. Doch auch weltpolitisch durch die Ukrainekrise, ist die Energiefrage, allen voran die Wärmefrage und die Abhängigkeit jedes Einzelnen aufgrund steigender Gaspreise wieder schmerzlich in den Fokus gerückt. Diese Frage lautet: Wie sieht ein Umbau meiner Energie- und vor allem Wärmeversorgung aus, der ökologisch verträglich ist und auch in Zukunft bezahlbar und sicher bleibt? Um die Bürger bei ihrer Antwort auf diese Energiefrage zu unterstützen und um mögliche gemeinschaftliche Lösungen für diese Probleme zu finden, hat sich die Gemeinde Hindelang mit Unterstützung des EW-Hindelang entschlossen einen Energienutzungsplan (ENP) in Auftrag zu geben. Dieser analysiert den Ist-Zustand der Energiebedarfe im Gemeindegebiet, identifiziert Erzeugungs- und Einsparungspotentiale im Wärmesektor und zeigt mögliche Maßnahmen mit Handlungsempfehlungen auf, um die Wärmewende anzugehen. Der Energienutzungsplan liefert somit einen ganzheitlichen Überblick über den Energieverbrauch in der Gemeinde und bildet eine Entscheidungsgrundlage in einer komplexen Gemengelage, wodurch die Gemeinde und auch jeder einzelne Bürger in seinem Handeln beim Umbau und Auswahl der Wärmeversorgung unterstützt wird. Der Fokus des ENPs liegt vor allem auf Wärmeverbundlösungen. Es werden Ortsteile identifiziert, in denen Wärmenetze eine effiziente, ökologische und wirtschaftlich sinnvolle Lösung darstellen könnten. Hierbei werden unterschiedliche Varianten, wie biogene Energieträger, oder ein auf geothermische Umweltwärme basierendes Netz technisch und wirtschaftlich geprüft. Vor allem mit Blick auf den zunehmenden Gasnetzausbau in der Gemeinde drängt sich eine zeitnahe Beantwortung der Frage auf, um nicht bessere Lösungen durch den vorschnellen Griff zum Gas zu verbauen. Denn wie zu Beginn erwähnt, ist fraglich, ob dieser Energieträger sowohl preislich als auch ökologisch eine zukunftssichere Lösung darstellt. Sowie der Energienutzungsplan alle Bürger in ihren Entscheidungen unterstützen soll, braucht es aber auch Mithilfe bei der Erstellung. Auch wenn ausgereifte und verifizierte Simulationsverfahren genaue Bedarfsdaten für die einzelnen Gebäude in der Gemeinde liefern können, so können nur reale Verbrauchsdaten auch die Realität abbilden. Dies hilft, die Ergebnisse und damit die Handlungsempfehlungen noch zusätzlich zu verbessern und zu präzisieren. Aus diesem Grund achten Sie in den nächsten Monaten im Gemeindeblatt, auf der Gemeinde-Homepage und auf der Homepage des EW-Hindelang auf Fragebögen zu Ihren privaten Erzeugungsanlagen und Verbräuchen. Natürlich mit Beachtung aller datenschutzrechtlichen Vorgaben. Spenden Sie ihre Verbrauchs- und Anlagendaten und unterstützen Sie die Suche nach gemeinschaftlichen Lösungen für die Probleme, die uns alle beschäftigen. © Bad Hindelang Tourismus /Wolfgang B. Kleiner

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