Wohnraumanpassung im Landkreis Bamberg

14 Feuerzeuge, Streichhölzer, Hygieneartikel, Reinigungsmittel, scharfe Messer, Medikamente. Fenster sollten vor dem Herausklettern gesichert werden. Türen zu Bereichen, die nicht alltagsrelevant sind, aber eine Gefährdung darstellen (z. B. Kellertreppe) können verschlossen werden. ■ Sicherheitsschlösser, die auch von außen entriegelt werden, verhindern, dass sich jemand versehentlich einsperrt oder eingesperrt wird. Bei Türen, die offen bleiben sollen, sollten die Schlüssel entfernt werden. ■ Auszeiten für Pflegepersonen ermöglichen. Manchmal brauchen Pflegepersonen Rückzugsräume als Ausgleich für ihre oft herausfordernde Aufgabe. Bei Ehepartnern helfen z. B. manchmal getrennte Schlafzimmer, um trotz nächtlicher Unruhe Schlaf zu finden oder ein Raum, der aufgesucht werden kann, wenn man einmal alleine sein will. Technische Hilfsmittel Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von technischen Geräten, die für Menschen mit Demenz oder kognitiven Einschränkungen hilfreich sein können, indem sie Einschränkungen ausgleichen und den Alltag sicherer machen. Teilweise übernehmen die Kranken- oder die Pflegekassen die Kosten für die Anschaffung dieser Produkte. Hier ein paar Beispiele: ■ „Monitoringsysteme“ wie Sensormatten, Tür-Alarmmelder, Babyfone oder Bewegungsmelder können kritische Situationen erkennen und bei Bedarf Angehörige informieren, wenn etwas ungewöhnliches passiert, z. B. das Verlassen des Hauses in der Nacht, einen ungewöhnlich langer Aufenthalt im Bad oder beim Nichtzurückkehren ins Bett. ■ Herdwächter oder Aquastoppsysteme können die Gefahr von Bränden oder Überschwemmungen reduzieren. ■ Lichtschalter mit Bewegungsmelder ■ Tablettendosen mit Timer Detaillierte Informationen zu technischen Hilfsmitteln bietet die Deutsche Alzheimer- gesellschaft unter www.deutsche-alzheimer.de/ menschen-mit-demenz/ technische-hilfen. In den eigenen vier Wänden werden verlorengegangene Fähigkeiten oft kompensiert. Die Erkrankten kennen sich aus, fühlen sich geborgen, wohl und sicher. Trotz der nachlassenden Fähigkeiten können sie hier noch eine Weile ihren Alltag bewältigen. Wenn Anpassungsmaßnahmen im Wohnumfeld erforderlich sind, sollten diese sensibel erfolgen und sich an den individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen der Betroffenen orientieren. Bei Menschen mit Demenz sollte beachtet werden, dass größere Veränderungen in einer möglichst frühen Phase einer Erkrankung durchgeführt werden. So können die Betroffenen den erforderlichen Veränderungen zustimmen und sich an eine veränderte Umgebung gewöhnen. Tipps zur Wohnungsanpassung bei Menschen mit Demenz oder kognitiven Einschränkungen: ■ Beleuchtung, Farbe und Einrichtungsgegenstände unterstützen die Orientierung. Hilfreich sind z. B. kontrastierende Markierungen, um Gegenstände in den Fokus zu rücken. Gegenstände die täglich gebraucht werden, sollten gut sichtbar und gut erreichbar platziert werden. ■ Vor allem Menschen mit Demenz brauchen viel Tageslicht zur Unterstützung ihres Schlaf-Wach-Rhythmus. Dafür benötigen sie die Möglichkeit, auf den Balkon oder in den Garten zu gehen. Bei Fenstern sollte darauf geachtet werden, dass sie nicht durch Vorhänge verdeckt oder durch Pflanzen oder Bäume verschattet werden. ■ Menschen mit kognitiven Einschränkungen reagieren manchmal ängstlich oder aggressiv in Situationen, die uns normal erscheinen. Versuchen Sie herauszufinden, was Ängste und Unsicherheit auslösen kann: Vielleicht wird das eigene Spiegelbild als eine fremde Person in der Wohnung wahrgenommen, ein dunkler Teppich als Loch im Boden, eine Holztreppe als Rutschbahn. Hier können oft einfache Maßnahmen helfen: Spiegeln oder Teppichen können entfernt werden, flache rutschfeste Fußabstreifer in Fußbodenfarbe werden nicht als Hindernis wahrgenommen, Markierungen an den Stufenvorderkanten ermöglichen das Erkennen der einzelnen Stufen. ■ Mögliche Gefahrenquellen, sollten aus der Wohnung entfernt oder sicher verwahrt werden, z. B. Kerzen, Wohnungsanpassung

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