Maßnahmen zur Wohnraumanpassung im Landkreis Bautzen

Wohnraumanpassung bei Menschen mit Demenz 7 Die Bedeutung der eigenen vier Wände für an Demenz erkrankte Menschen Am liebsten zu Hause – das ist natürlich die Wunschvorstellung vieler älterer Menschen. Doch für Personen mit einer Demenzerkrankung hat die eigene Wohnung eine ganz besondere Bedeutung. Wenn das Gedächtnis nachlässt und die Orientierung im Laufe einer Demenzerkrankung immer schwieriger wird, erhalten die eigene Wohnung und die gewohnte Umgebung einen besonders hohen Stellenwert. In den eigenen vier Wänden werden durch die Krankheit verlorengegangene Fähigkeiten kompensiert. Die eigene Wohnung hat vielfältige Funktionen: Sie bietet Handlungs- und Bewegungsmöglichkeiten, sie bietet einen Gefühls- und Wahrnehmungsraum, hier findet Kommunikation statt und man identifiziert sich mit ihr. Immerhin ist die Wohnung ein Teil des Lebens. Je mehr sich Personen mit einer Demenzerkrankung in ihre Wohnung zurückziehen – da alltägliche Dinge wie Einkaufen oder Spazierengehen immer schwieriger und irgendwann unmöglich werden – desto höher wird ihre Bedeutung. Hier kennen sie sich aus, fühlen sich geborgen, wohl und sicher. Trotz der nachlassenden Fähigkeiten können sie hier noch eine Weile ihren Alltag bewältigen. Durch eine fortschreitende Demenz wird die Orientierung selbst in den eigenen vier Wänden immer schwieriger. Jedoch kann die Lebensqualität in der vertrauten Wohnung durch kleine Baumaßnahmen deutlich verbessert werden. Dabei sollte beachtet werden, dass größere Veränderungen in einer möglichst frühen Phase der Erkrankung durchgeführt werden sollten, damit die Person sich an die neue Umgebung gewöhnen kann. Vertrautheit spielt eine wesentliche Rolle bei Demenz. Gegenstände und Möbel, die einen emotionalen Wert für den Betroffenen haben, sollten nicht entfernt werden. Daneben können Methoden und Hilfsmittel, die in der Jugend des Erkrankten angewandt wurden, zu mehr Selbstständigkeit führen, zum Beispiel Armaturen mit Kreuzgriff oder Zugkordeln an Toilettenspülungen. Zu viele Veränderungen können den Betroffenen überfordern und Ablehnung hervorrufen. Die Bedürfnisse der von Demenz Betroffenen sind sehr unterschiedlich. Daher sollte das Tempo der Umbaumaßnahmen an die individuellen Fähigkeiten angepasst werden. Bitte wägen Sie bei verschiedenen Maßnahmen immer ab, ob die genannten Anpassungen erforderlich und angemessen sind. Außerdem ist zu beachten, dass Ihr Angehöriger bei einem versperrten Ausgang versuchen könnte, die Wohnung durch ein Fenster zu verlassen. Konkrete Änderungsvorschläge für die Wohnung von Menschen mit Demenz finden Sie im Rundgang. Weiterführende Links: www.landesinitiative-demenz.de www.deutsche-alzheimer.de www.demenz-support.de Im Landkreis Bautzen gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich rund um das Thema Demenz zu informieren. Eine davon ist das Beratungszentrum „Alter und Demenz“ in Bautzen und Bischofswerda. Zu finden ist die Beratungsstelle im Beratungsraum der Volkssolidarität, Flinzstraße 15a, 02625 Bautzen und im Begegnungszentrum, Stolpener Straße 3, 01877 Bischofswerda. Sie können gern folgende Kontaktdaten nutzen, um einen persönlichen Termin zu vereinbaren: Telefon: 03591 529181 E-Mail: Demenz-bautzen@volkssolidarität-bz.de © olly / AdobeStock Wohnraumanpassung bei Menschen mit Demenz

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=