Seniorenwegweiser Bayreuth Ausgabe 2020

Mit diesen Aussagen könnten Trickbetrüger zum Beispiel versuchen, in Ihre Wohnung zu kommen: • Kann ich bitte ein Glas Wasser haben? Mir ist so schlecht. Ich habe Durst. Ich muss dringend meine Tabletten nehmen. • Haben Sie Papier und Bleistift? Der Nachbar ist nicht zu Hause, ich möchte ihm eine Nachricht hinterlassen. Haben Sie vielleicht eine Schreib­ unterlage? Hier ist das Licht so schlecht – darf ich an Ihrem Tisch schreiben? • Ich muss schnell telefonieren – ich hatte einen Unfall. Ich benötige einen Arzt. Ich hatte eine Autopanne. Darf ich Ihr Telefon benutzen? • Ich habe ein dringendes Bedürfnis. Darf ich (mein Kind) Ihre Toilette benutzen? • Mein Baby braucht sein Fläschchen. Darf ich es bei Ihnen füttern (wickeln)? • Erinnern Sie sich nicht mehr an mich? – Damit reden Ihnen die vermeintlichen Bekannten nur ein schlechtes Gedächtnis ein, um Sie in Sicherheit zu wiegen und von Ihnen in Ihre Wohnung gebeten zu werden. Vorsicht vor diesen „Bekannten“! Tipps Ihrer Polizei: • Vergewissern Sie sich vor dem Öffnen, wer zu Ihnen will: Schauen Sie durch den Tür­ spion oder aus dem Fenster, benutzen Sie die Türsprechanlage. • Öffnen Sie Ihre Tür immer nur mit vorgelegter Türsperre (z. B. Kastenschloss mit Sperrbügel). Las­ sen Sie niemals Fremde in Ihre Wohnung. • Überlegen Sie sich Folgendes, wenn Fremde an der Tür von ihrer Not erzählen: Warum wenden sich diese Leute nicht an eine Apotheke, eine Gaststätte oder ein Geschäft, sondern gerade an mich? • Seien Sie misstrauisch bei Anrufern, deren Stimme Sie nicht erkennen. Lassen Sie sich den vollständi­ gen Namen, die Adresse und eine Telefonnummer geben, unter der Sie zurückrufen können – echte Verwandte oder Bekannte werden dafür Ver­ ständnis aufbringen. • Übergeben Sie niemals Geld an Personen, die Sie nicht kennen. • Lassen Sie sich am Telefon keine Namen oder andere Informationen über Angehörige, Freunde oder Bekannte entlocken. Auch ältere Menschen sind Ziel lauterer und unlau­ terer Werbung aller Arten (Anzeigen, persönlich adressierte Briefe mit (Gewinn-)Versprechungen, Telefonanrufe mit Gewinnbenachrichtigungen, auch über Fax, Internet und persönliche Vorsprache an der Haustüre). Vorsicht ist hier durchaus ange­ bracht und notwendig. Beispielsweise durch eine Rückfrage bei der Polizei, um zu klären, ob es mit dem vorgezeigten Ausweis oder der Situation seine Richtigkeit hat. Lassen Sie einen fremden Menschen ruhig so lange vor der verschlossenen Tür warten, bis Sie sich Klarheit über die Situation verschaffen konnten. Vertrauen Sie nicht auf ein Stück Papier als Ausweis. Ist die Person bereits in Ihrer Wohnung, ist es für eine Reaktion oft zu spät. 47 Wohnen im Alter

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