Friedhöfe in Bingen - Ratgeber für den Trauerfall

20 Jüdischer Friedhof Neben den christlichen Friedhöfen hat die Stadt Bingen seit 1570 einen jüdischen Friedhof. Er ist mit seinen über 1.000 Grab­ steinen der älteste Binger Friedhof und außerdem einer der bedeutendsten jüdischen Friedhöfe in Rheinland-Pfalz. Die Inschriften von 880 Grabsteinen wurden im Auftrag der Denkmalpflege ausgewertet und in die Epigraphik-Datenbank des Steinheim-Instituts aufgenommen. Auf dem Friedhof ist auch der einzige jüdische Ehrenbürger der Stadt Bingen, Dr. Isaac Ebertsheim, begraben. Der AKJB hat einen Flyer mit zwei Belegplänen erarbeitet, der es insbesondere Nachkommen erleichtern soll, Vorfahren, Freunde oder Bekannte zu finden. Die meisten Binger Juden verließen zu Beginn der Nazizeit Bingen. Durch Freitod entzogen sich die Geschwister Hohmann dem durch die Nazis drohenden Schicksal der Deportation. Auch ihr Doppelgrab ist auf dem Friedhof zu finden. Die 152 in Bingen verbliebenen Juden wurden 1942 in die Vernichtungs­ lager Bezec, Sobibor, Maidanek und Auschwitz deportiert und ermordet. An die Ermordeten erinnert in Bingen kein Grabstein. Aber 115 Stolpersteine in der Stadt Bingen verteilt, mahnen an das tragische Schicksal der Deportierten und Ermordeten. Von den Nationalsozialisten wurde eine damals große und blühende Binger jüdische Gemeinde ausgelöscht. In den Stadtteilen Dromersheim und Gaulsheim gibt es noch zwei kleine jüdische Friedhöfe. Nicht mehr vorhanden ist der jüdische Friedhof in Büdesheim. Wer mehr erfahren möchte, kann sich an den Arbeitskreis Jüdisches Bingen wenden. www.juedisches-bingen.de, E- Mail: hjg@superkabel.de Rochusstraße 1910 mit Synagoge Rest der Synagoge 2016 Jüdischer Friedhof

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