Informationsbroschüre Stadt Burglengenfeld

53 KULTUR & FREIZEIT KU LTUR & FREIZEIT Die Burglengenfelder Bierkeller In der Oberpfalz wurden im späten Mittelalter neben Wein aufgrund der Klimaverschlechterung vermehrt auch Hopfen angebaut und Bier gebraut. Aus dem 16. Jahrhundert sind 46 große, teils mehrstöckige Bierkeller erhalten, die als Tonnengewölbe westlich in den Felsen des heutigen Kreuzbergs getrieben wurden. Damals spendeten große Linden und Ulmen am Naabufer zusätzlich Schatten. Die Keller wurden zur Lagerung und Kühlung des selbst gebrauten Bieres genutzt. Im Winter wurde in der Naab „geeist“. Dabei wurden in mühsamer Handarbeit Eisblöcke aus der gefrorenen Naab herausgebrochen und mit Fuhrwerken zu den Kellern transportiert. Dadurch konnte eine gleichmäßige Lagertemperatur von ca. 4–6 °C bis in den Sommer hineingehalten werden. Im Wohlfühlbad Bulmare erinnert die Bierkeller-Sauna an die lange Brautradition der Stadt. Seit dem Herbst 2014 wird einer der Bierkeller als Musik- und Kleinkunstbühne genutzt, der sogenannte Keller No. 10. WAA – Denkmal an der Kellergasse/Lanzenanger „Zur Erinnerung an den Widerstand gegen die WAA in Wackersdorf und das friedvolle Musikfestival im Jahre 1986“, heißt es schlicht auf dem von Steinmetz Arnold Bachl gestalteten Denkmal an der Kellergasse. Das fünfte Anti-Waahnsinns-Festival (26. bis 27. Juli 1986) auf dem Burglengenfelder Lanzenanger ist bis heute noch immer eines der größten Rock-Konzerte der bundesdeutschen Geschichte. Mehr als 100.000 Menschen protestierten damals friedlich gegen die geplante Wiederaufarbeitungsanlage in Wackersdorf. Stars wie Udo Lindenberg, Herbert Grönemeyer, Wolfgang Ambros und sogar die Toten Hosen traten in Burglengenfeld auf. Über sein Werk sagt Steinmetz Bachl: „Ich wollte die Spaltung zum Ausdruck bringen, die in der WAA-Zeit durch die Bevölkerung ging. Es gab ja nicht nur Gegner, sondern auch Befürworter.“ Folgerichtig spaltete Bachl einen massiven Granitstein, zwischen den Teilen symbolisieren Stäbe aus V2A-Edelstahl den Bauzaun, der rund um die WAA-Baustelle errichtet worden war. Initiator des 1994 offiziell eingeweihten Denkmals war der Burglengenfelder Lehrer und Rektor Helmut Schuster. Der Galgenberg Außerhalb der befestigten Altstadt stand südlich auf einer Anhöhe der Galgen des Hochgerichts. Es war eine Hinrichtungsstätte für schwere Verbrechen, wie Mord, Raub oder auch Hexerei, bis ins 19. Jahrhundert. Ein Steinkranz zeigt die Stelle, an der die Hinrichtungen stattfanden, einstmals ein hoch aufgemauertes Podest mit hölzernem Galgen. Die letzte Hinrichtung fand 1809 statt. Nach Abschaffung der Todesstrafe mussten die Straftäter im landesherrlichen Gefängnis („Fronfeste“) an der Stadtmauer büßen. Dies wurde bis nach dem Zweiten Weltkrieg genutzt. Burglengenfelder Bierkeller WAA – Denkmal an der Kellergasse/Lanzenanger Galgenberg

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