Informationsbroschüre Dallgow-Döberitz

9 Zur Geschichte der Gemeinde später mit dem Pflanzenverein zusammenschloss, aus dem dann der Verein der Siedler und Hausbesitzer Dallgow-Döberitz hervorging und die Koloniebewohner verband (1942: 362 Mit- glieder). 1928 wurde Dallgow eigenes Standesamt und 1930 eigener Amtsbezirk mit den Gemeinden Dallgow, Döberitz und Rohrbeck. Vom nahen Militärlager profitierten besonders die Gastronomen. Bis Mitte der 1930er Jahre entstanden eine beachtliche Anzahl an Hotels, Gaststätten mit Vereins- und Fremdenzimmern, Tanzsälen und Kinos. Dallgow nach 1945 – Zusammenschluss mit Rohrbeck Nach Ende des zweiten Weltkrieges befand sich Dallgow territorial in der Sowjetischen Besatzungszone, an der Grenze zu West-Berlin . Der zonenüberschreitende Güter- und Reiseverkehr wurde kontrolliert und war nur an den dafür eingerichteten Grenzübergangsstellen möglich. Wer im Berliner Umland wohnte und in West-Berlin arbeitete oder Verwandte besuchte, wurde zum Grenzgänger, wobei die Übertritte zunehmend erschwert wurden. Mit dem Bau der Berliner Mauer 1961 endete die Reise- freiheit für die Mehrheit der DDR-Bevölkerung endgültig. Der Verkehr auf der Hamburger Chaussee wurde anfangs noch am Kontrollpassierpunkt Dallgow kontrolliert. Der Kont- rollpassierpunkt befand sich an der Kreuzung der F 5 und F 2 (heutige B 5-Anschlussstelle Dallgow/Havelpark). Staaken bestand zunächst zu einer Hälfte aus einem britischen und zur anderen Hälfte aus einem sowjetischen Sektor und wurde von Berlin-Spandau aus verwaltet und versorgt. Im Rahmen eines Gebietsaustausches im Jahr 1951, Flugplatz Staaken und Seeburger Zipfel gegen Flugplatz Gatow , wurde der westliche Teil Staakens der Sowjetischen Besatzungszone angegliedert. Im selben Jahr wurde der Kontrollpassierpunkt Dallgow nach Staaken, zur Grenzübergangsstelle Staaken Heerstraße / Ecke Bergstraße vorverlegt. Rohrbeck drohte nach dem Krieg die Aufteilung zwischen Elstal und Falkensee. Im Zuge der Gebietsreformen von Kreisen und Gemeinden schlossen sich Dallgow und Rohrbeck 1950 zusammen. Das Vereinsleben blühte 1946 wieder auf. Mit Genehmigung der sowjetischen Militäradministration nahm als Erstes der Verein der Siedler und Hausbesitzer Dallgow- Döberitz seine Betätigung wieder auf (1946: 564 Mitglieder, Vereinsauflösung 1998). Im folgenden Jahr gründete sich die Sportgemeinschaft SG Dallgow 47 , der heutige SV Dallgow 47 e.V. Mit über 1.000 Mitgliedern zählt er heute zu den größten Vereinen im Landkreis Havelland. Wasserturm an der heutigen Wilhelmstraße, 1938 Gemeindeamt Dallgow an der Wilmsstraße, 1940

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