Informationsbroschüre Dallgow-Döberitz

11 1940 Gemeindeamt Dallgow an der Wilmsstraße © Archiv Andreas Kruger (2) 1938 Wasserturm an der heutigen Wilhelmstraße Der erste Verein in Dallgow, der Männergesangsverein Liedertafel, wurde 1881 gegründet. Ihm folgten der Radfahrer Verein Einigkeit im Jahr 1900, der Turnverein Germania im Jahr 1907 und der gemischte Chor Frohsinn im Jahr 1920. Bis 1895 lief die Post über Seegefeld, dann erhielt Dallgow die erste eigene Postagentur in der Spandauer Straße. Zur Entstehung des Ortsbildes Bis zum 19. Jahrhundert war Dallgow hauptsächlich von Landwirtschaft geprägt. Die Entstehung des heutigen Ortsbildes ist im Wesentlichen auf den Bau der Hamburger Chaussee im Jahr 1831, der Lehrter Bahn im Jahr 1871 und die Einrichtung des Truppenübungsplatzes Döberitz im Jahr 1895 zurückzuführen. Als Vorort von Berlin entstand um den Bahnhof ab 1903 die Villenkolonie Neu-Döberitz, die sich zum Zentrum der heutigen Gemeinde Dallgow- Döberitz entwickelte. Im Jahr 1895 wurde das Rittergut Döberitz enteignet, um Platz für die Anlage des Truppenübungsplatzes Döberitz zu schaffen. Darüber hinaus mussten Dallgow und alle benachbarten Gemeinden und Güter Wald- und Weideflächen an den Militärfiskus abgeben. Alle Einwohner mussten das Dorf verlassen. Nach 1945 wurde das Dorf für kurze Zeit wieder besiedelt, bevor es 1957 endgültig zur Wüstung wurde. Die Siedlungen Im Jahr 1903 begann die Siedlungstätigkeit in Dallgow. Südlich des Bahnhofs entstand die Villenkolonie Neu-Döberitz, auch obere Kolonie genannt. Einige Jahre später entstand nördlich des Bahnhofs die untere Kolonie, die östlich des Schwanengrabens zu Dallgow gehörte (Dichterviertel und Prinzessinnenviertel) und westlich zu Rohrbeck (Anschlusssiedlung). Die südlich an Finkenkrug angrenzende Kolonie und Siedlung Neu-Rohrbeck wurde 1933 gegründet. Eine weitere neue Siedlung namens Dallgow-Ausbau entstand an der Grenze zu Staaken. Während sich das landwirtschaftlich geprägte Dorf Dallgow nur langsam veränderte, erlebte die Kolonie bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs einen raschen Aufschwung. Jedes Jahr wurden neue Häuser gebaut, Straßen angelegt und die Bevölkerungszahl stieg stetig an. 1928 erhielt Dallgow ein eigenes Standesamt und 1930 wurde es ein eigener Amtsbezirk mit den Gemeinden Dallgow, Döberitz und Rohrbeck. 1938 Wappen Dallgow © Archiv Andreas Kruger Im Jahr 1950 schlossen sich Dallgow und Rohrbeck im Zuge der Gebietsreformen von Kreisen und Gemeinden zur Gemeinde Dallgow zusammen. Dallgow-Döberitz heute Nach dem Ende der deutschen Teilung im Jahr 1990 beschloss die neue Gemeindevertretung, den Namen der Gemeinde von Dallgow in Dallgow-Döberitz zu ändern. Innerhalb eines Jahrhunderts, nach der Gründung der Kolonien und dem Ende des Zweiten Weltkriegs, veränderte sich die Gemeindestruktur nach 1989 zum dritten Mal erheblich. Im Jahr 1996 wurde der größte Teil der früheren Gemarkung Döberitz der Gemeinde Dallgow-Döberitz per Gesetz zugeordnet. Der ehemalige Truppenübungsplatz, die heutige Döberitzer Heide, ist mittlerweile ein beliebtes Ausflugsziel für Erholungssuchende. Die Gemeinde wird seit 2018 auch von einer Heidekönigin repräsentiert. Dallgow-Döberitz liegt vor den Toren Berlins und ist heute eine von vielen Brandenburger Gemeinden im „Speckgürtel“ der deutschen Hauptstadt, die – im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden im Flächenland Brandenburg – stetig weiter gewachsen ist.

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