Bürgerinformationsbroschüre Gemeinde Diespeck

25 Aus dem Wasserhahn kommt frisches Trink- wasser. Mit der Toilettenspülung schicken wir das Abwasser auf seinen Weg. Das ist eine Selbstverständlichkeit. Vermeintlich. Dahinter- stecken aber nicht nur aufwendige Leitungs- systeme, sondern auch großes Engagement und fundiertes Fachwissen unserer Experten in den Bereichen Wasserversorgung (Markus Emmert), Kanalleitungen (Stefan Anselstet- ter) und Kläranlagentechnik (Gerd Selig). Funk­ tionstüchtige Trinkwasser- und Abwassernetze sind die Grundlage für einen hohen Lebens- standard und gesunde Lebensbedingungen. Ihr Betrieb und ihr Erhalt sind für uns als Gemeinde essenziell. Der verbaute Wert aller Anlagen ist unser größtes Anlagevermögen. Die Lebens- dauer unserer Anlagen ist jedoch begrenzt. Keine Leitung, keine Kläranlage hält ewig. Viel- fach wurden die Leitungen in den 1950er- und 1960er-Jahren verbaut. Und unsere Kläranlage ist mittlerweile am Rande ihrer Leistungsfähig- keit, da sich Diespeck in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten in Sachen Einwohnerzahl sehr positiv entwickelt hat. Daher steht nun eine umfassende Sanierung vieler Anlagen unseres Netzes auf der notwen- digen „Zu-Tun-Liste.“ Dies brachte eine umfas- sende und professionelle Untersuchung zutage. Mittels Kamerarobotern wurden Leitungen befahren, Materialoberflächen überprüft und komplexe Schmutzfrachtberechnungen durch- geführt. Mehr als zwei Jahre Zeit hat dies in Anspruch genommen. Nun liegen die gesam- melten und aufbereiteten Ergebnisse in einem sogenannten „Generalentwässerungsplan“ vor. Salopp formuliert wissen wir nun, was in den nächsten Jahren an Sanierungs- und Erhal- tungsmaßnahmen durchzuführen ist. Dies wird Millionen von Euro an Investitions- aufwand erfordern. Tragen müssen wir diesen gemeinsam: Gemeinde und Bürgerschaft. Bei Kläranlage, Trink- und Abwassernetzen han- delt es sich nämlich um sog. „kostendeckende Einrichtungen“. Nicht schön, aber unvermeid- lich: Über steigende Gebühren und/oder Verbes- serungsbeiträge sind die Ausgaben zu decken. Der Gesetzgeber möchte damit vermeiden, dass Kommunen auf Jahre in nichts anderes mehr investieren können als in Wasser- und Abwassereinrichtungen. „Entweder Kanal oder Kindergarten“ – diese Abwägung bei der kom- munalen Haushaltsführung darf es nicht geben. Glücklicherweise können wir aber einen Teil der Investitionskosten über Fördermittel des Pro- gramms „RZWAs“ (Richtlinie für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben) abdecken. Lassen Sie uns gemeinsam „auf unsere Rohre“ schauen. Und so sieht der Zeitplan für die kom- menden Jahre aus: • Sanierung des großen Sammler-Kanals zwi- schen Rathaus und Kläranlage bis Ende 2021 • Ertüchtigung der Kläranlage bis Mitte 2024 • Sanierung des Regenüberlaufbeckens (RÜB) 1 an der BayWa bis Mitte 2026 • Sanierung des RÜB 2 am Rathaus bis Mitte 2027 • Neubau des RÜB 3 an der Kläranlage bis Mitte 2028 Erhalt und Sanierung unserer Trink- und Abwassernetze – eine Mammutaufgabe der nächsten Jahre © Marc Kleen - unsplash.com

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