Informationsbroschüre der Stadt Dingelstädt

24 »Ein Pflegeheim kam für mich überhaupt nicht in Betracht. Ich wohnte ja bei meiner Tochter und ihrer Familie. Ich wollte eigentlich gar nicht ausziehen, aber dann kam alles anders. « Gisela M. wohnte mit ihrer Familie in einer schönen Altbauwohnung in der 3. Etage in der Innenstadt. Doch dann musste ihre Tochter berufsbedingt wegziehen. Also wurde die Wohnung aufgelöst. »Ich wollte nicht mit nach Koblenz. Was soll ich da? Da kenne ich keinen. Und außerdem bin ich nicht gut zu Fuß und will meiner Tochter nicht zur Last fallen.« Die Frau, die uns gegenüber sitzt, lächelt, als sie das sagt. Sie wirkt rüstig und durchaus zufrieden mit ihrem Leben. Nicht wie jemand, der etwas aufgeben musste, an dem er sehr hängt, oder? »Natürlich hab ich dort gerne gewohnt, aber die vielen Treppen, der Lärm, die beengten Verhält- nisse und die Kinder. Ja, das ist ganz schön anstrengend. Außerdem war ich den ganzen Tag allein. Meine Tochter musste ja arbeiten und die Kinder waren in der Schule. « Wenig später erzählt ihr die Pflegefachkraft, die ab und zu vorbeikommt und nach dem Rechten sieht, dass es eine neue Form von Pflegeheim gibt, eine Wohngemeinschaft, die selbstbestimmt leben und dennoch alle Annehmlichkeiten einer Betreuung genießen können. »Und das hörte sich gut an. Ich fuhr also mit ihr hin und besuchte diese WG. Als ich jung war, wollte ich immer in einer WG leben, aber damals durfte ich das nicht. « Zu uns an den Tisch kommt Ingrid. Sie will Gisela zum Backen abholen. Sie erzählt uns, was in der WG alles gemeinsam gemacht wird. Es sind bis zu 24 Mieterinnen und Mieter. Und natürlich kennen sich alle gut, spielen zusammen Backgammon, Schach oder Mensch ärgere Dich nicht. Und dann backen sie gemeinsam Kuchen oder planen Ausflüge. Es ist so gar nicht Pflegeheim, wie wir uns das vorstellen. »Also das war Liebe auf den ersten Blick. Im Gemeinschaftsraum hatte man extra für mich einen Kuchen gebacken, einen Apfelkuchen wie ihn nur meine Mutter konnte. Alle wollten mich begrüßen und kennenlernen. « Mein Umzug in ein neues Leben Zentral und dennoch ruhig. Unser Neubau in Mühlhausen. Wir besuchen Gisela M., die mit 78 Jahren umgezogen ist, in eine WG. Wir fragen sie, was es damit auf sich hat, und warum sie sich für dieses Wohnmodell entschieden hat. WOHNGEMEINSCHAFT IM ALTER Wer kann einziehen? • ältere Menschen (Alleinstehende oder Paare) • Pflegebedürftige Erwachsene • anerkannte Hilfe- sowie Pflegebedürftigkeit durch Pflegeversicherung - Anzeige -

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