Klimaschutz auf der Baar

14 3. Bauen und Energie Wie wird gedämmt? Thermohaut Leichtbauwand Beispiele gut wärmegedämmter Wandaufbauten. © Umweltbüro GVV Bei der Dämmung gilt: klotzen, nicht kleckern! Je schlechter die Isoliereigenschaften eines Dämmstoffes, umso dicker muss die Außenhaut werden, damit der Effekt der gleiche bleibt. Dabei sollten Sie unbedingt Wärmebrücken vermeiden, über die Wärme nach außen geleitet wird. Beispielsweise sollten keine Betonbalkons ohne Dämmschicht an die Hauswand anschließen. Es muss ein lückenloser Anschluss zwischen Dach, Dachgeschossdecken und Außenwanddämmung geschaf- fen und Fenster müssen in die dämmende Hülle eingefügt werden. Besonderes Augenmerk verdient die Winddichtigkeit der Hauskonstruktion, die auch gesetzlich gefordert ist. Lassen Sie nach Abschluss des Rohbaus eine Luftdichtigkeitsmessung („Blower-Door-Test“) machen. Zu diesem Zeitpunkt sind noch Nachbesserungen möglich, wenn ein Handwerker nicht sorg­ fältig gearbeitet hat. Blower-Door-Test: Der Blower-Door-Test ist eine Luftdichtigkeitsprüfung eines Hauses. Bei geschlossenen Fenstern wird in einer Öffnung ein starker Ventilator eingebaut und ein Überdruck oder Unterdruck im Haus erzeugt. Dann wird gemessen, wie ein Druckausgleich erfolgt. Wird gleichzeitig eine thermogra­ phische Aufnahme gemacht, so lassen sich Lecks lokalisieren. Wenn eine Außendämmung wegen einer denkmalgeschützten Fassade oder einer Fachwerkmauer nicht in Frage kommt, muss auf eine Innendämmung ausgewichen werden. Hier kommt es auf eine sehr sorgfältige Planung und Ausführung an, um Bauschäden zu vermeiden. Der Energieaufwand zur Herstellung der Dämmstoffe ist übrigens im Verhältnis zur erzielten Einsparung eher gering, selbst wenn 20 cm Dämmstoff verarbeitet werden. Was für die Herstellung der Dämmstoffe an Energie aufgewendet wird, ist bei Mineralfasern nach einer Heizperiode, bei Schaumstoffen nach spätestens zwei Heizperioden, bei Zellulosedämmung sogar nach wenigen Monaten wieder eingespart. Energieverluste in gut und schlecht gedämmten Häusern. © Umweltbüro GVV Um Behaglichkeit zu schaffen und Energie zu sparen sollen Wände luftundurchlässig sein. Wände „atmen“ sowieso nicht, wenn man darunter den Austausch von Luft versteht! Die Raumluftqualität und -feuchtigkeit kann wirksam nur durch Lüftung beeinflusst werden. Außen liegende Wärmedämmstoffe behindern auch nicht die Feuchtigkeitsaufnahme und -abgabe einer Wand. Für die Fenster ist heute Wärmeschutzglas der Mindeststandard, zunehmend werden auch schon Dreischeibenverglasungen ein- gebaut. Die früher verwendeten Isolierglasfenster (Thermopane) weisen die doppelten bis dreifachen Wärmeverluste auf. Wichtig ist nicht nur die Isolierwirkung der Verglasung, sondern auch ein hochwärmedämmend konstruierter Rahmen. Es sollten Fenster eingebaut werden mit einer sogenannten „warmen Kante“. Immer mehr setzen sich Passivhäuser durch, die durch extrem gute Isolation, weitgehende passive Solarenergienutzung und Wärmerückgewinnung ganz auf eine Heizung verzichten können. Bei guter Planung liegen die Mehrkosten für Passiv­ häuser im Rahmen. Lüftung In vielen Wohnungen wird heute zu wenig gelüftet, in anderen zu viel. Das eine verursacht hygienische und bauliche Probleme (Schimmelbildung), das andere hohe Heizkosten. Eine wichtige Innovation für mehr Lufthygiene und gleichzeitig Energiesparen ist daher die kontrollierte Lüftung. Erst mit dieser Technik ist es möglich, den erforderlichen Luftwechsel genau zu regulieren. Dies ist besonders bei winddichten Niedrigenergie- und Passivhäusern erforderlich, um den nötigen Luftaustausch zu gewährleisten. Da bei der Lüftung immer auch Wärme verloren geht, ist eine Wärmerückgewinnung sinnvoll. Verbrauchte Luft wird aus WC, Bad und Küche abgesaugt. Diese wird zentral gesammelt und BAUEN UND ENERGIE

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