Klimaschutz auf der Baar

15 3. Bauen und Energie gibt über einen Wärmetauscher einen großen Teil ihres Energie­ inhaltes an von außen angesaugte Frischluft ab. Die Abluft wird dabei abgekühlt und schließlich, meist über das Dach, abgeführt. Die im Wärmetauscher vorerwärmte Frischluft wird über ein Zuluft-Rohrsystem in den Wohnräumen verteilt. Der Unterschied zu den reinen Abluftsystemen besteht darin, dass die frische Außenluft nicht kalt, sondern bereits angewärmt in die Räume kommt. Kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung Die Vorteile der Wärme- rückgewinnung liegen auf der Hand: die Wärme­ verluste durch Lüftung werden verringert und der Lüftungskomfort wird ver- bessert (keine kalte Zugluft). Bei Wärmerückgewinnungsanlagen sollten Sie auf Folgendes achten: • Der Wärmetauscher sollte so gewählt und eingebunden werden, dass er 70 – 80 Prozent der Wärme zurückgewinnt • Die Luftmenge muss exakt eingeregelt werden, die Ventilation muss bedarfsabhängig geregelt werden. • Die Anlage muss regelmäßig gewartet werden Wenn Sie auf eine automatische Belüftung verzichteten und manuell lüften, sollten Sie Folgendes beachteten: • Durch gekippte Fenster geht beim Lüften sehr viel Energie verloren, ohne dass ein ausreichender Luftwechsel stattfindet. • lüften Sie am besten kurz und kräftig (Fenster ganz öffnen) alle zwei Stunden in den Wohnräumen! • Fenster während der Heizperiode nicht in Kippstellung halten Lüftung kann aber keine Baufehler ausgleichen. Wenn sich Schimmel an Außenwänden bildet (insbesondere an Ecken), so liegt das daran, dass die Wand zu kalt ist und Wasser konden- siert. Dann ist Lüften nur ein Notbehelf. Wirkliche Abhilfe schafft dann nur eine gute Dämmung der Außenwand. Manchmal bildet sich auch Schimmel, wenn z. B. feuchte Innen- raumluft durch Dachschrägen oder Holzständerkonstruktionen nach außen diffundiert und an einer kälteren Schicht Wasser- dampf kondensiert. In einem solchen Fall ist es besser, eine Dampfsperre anzubringen, als übermäßig zu lüften. Heizung Entscheidend für die Energieausnutzung eines Heizkessels ist sein Jahresnutzungsgrad. In dieser Kenngröße werden sowohl die Abgasverluste während des Brennerbetriebs als auch die Ab- strahl- und Stillstandsverluste berücksichtigt. Die heute üblichen Brennwertkessel müssen richtig eingeregelt sein, damit sie ihren Soll-Jahresnutzungsgrad von 95 Prozent erreichen. Damit Ihr Brennwertkessel den bestmöglichen Jahresnutzungs- grad aufweist, sollte er: • einen ausreichend dimensionierten Pufferspeicher besitzen, so dass der Brenner möglichst selten anspringt und hohe Lauf­ zeiten aufweist • gut gedämmt sein • mit einem geringen Luftüberschuss auskommen • genügend Wasserinhalt haben und keine Mindestumlauf­ menge benötigen Gut funktionierende Brennwertkessel erzeugen große Mengen Kondensat – daran können Sie erkennen, ob der Brennwert- effekt tatsächlich erreicht wird. So sollte pro cbm verbrannten Erdgases mindestens ein Liter Kondensat anfallen. Pro Tag können in einem Einfamilienhaus durchaus 10 bis 15 Liter Kondensat anfallen. Ist es weniger, so ist die Heizungsanlage nicht richtig eingestellt. Zur energiesparenden Heizung gehören weiterhin: • eine zentrale witterungsgeführte Regelung mit Wochenprogramm • sparsame Umwälzpumpen. Die meisten Heizungen ver­ brauchen zu viel Pumpenstrom, was mehrere hundert Euro im Jahr kosten kann. Wo noch ungeregelte Pumpen im Einsatz sind, sollte man sie durch Hocheffizienzpumpen ersetzen. • ein hydraulischer Abgleich des Heizungssystems. Dabei werden die Heizkörper individuell so eingestellt, dass sie unabhängig vom Abstand zum Heizkessel gleichmäßig mit Wärme ver- sorgt werden und der Umlauf minimiert wird. Der hydraulische Abgleich ist zwar beim Bau einer Heizung vorgeschrieben, wird aber häufig nicht durchgeführt. Auch nachträglich empfiehlt er sich für bestehende Heizungen. • Heizkörper sollen nicht vor verglasten Flächen angeordnet werden, da dort viel Wärme verloren geht. Sie sollten hinter stark gedämmten Brüstungen stehen. • Wärmedämmung der Rohrleitungen und Armaturen in Zentral- heizungsanlagen (wenn sie nicht innerhalb beheizter Räume oder in der Trennwand zwischen beheizten Räumen verlegt sind). Fußbodenheizungen haben den Vorteil, dass sie mit geringen Vorlauftemperaturen auskommen. Dem dadurch erreichte Spareffekt steht freilich ein relativ träges Regelungsverhalten gegenüber. Auch bei Reparaturen erfordern sie einen höheren Aufwand. Fußbodenheizungen mit niedrigen Vorlauftempera­ turen sind Voraussetzung, damit Wärmepumpen sinnvoll eingesetzt werden können.

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