Dornstetten - Luftkurort im Schwarzwald

Geschichte Aach Dort, wo sich die drei Quellflüsse Ettenbach, Stockerbach und Kübelbach zur Glatt, einem Nebenfluss des Neckars, vereinen, liegt der Stadtteil Aach. Der Ort ist wahrscheinlich, wie Dornstetten, um 1100 in der Hand Kaiser Heinrichs II. gewesen und teilt von da an im Wesentlichen die Geschicke der Stadt. Erstmals urkundlich erwähnt ist Aach im Jahr 1150 in einer Schenkungsurkunde Heinrichs II. an das von ihm gegründete Hochstift Bamberg. Eine nicht unbedeutende Rolle spielte Aach in mehreren Jahrhunderten in dem sogenannten Waldgeding, in dem die Gemeinden im Quellgebiet der Glatt, also Aach, Benzinger Hof, Dietersweiler, Dornstetten, Grüntal, Hallwangen, Untermus- bach und Wittlensweiler, zu einer Nutzungsgemeinschaft zusammengeschlossen waren. Die Rechte und Pflichten des Waldgedings mit Sitz in Aach wurden 1459 in einem „Weistum“ festgelegt. Die Rechtsprechung traf in allen strittigen, das Waldgeding berührenden Fragen ein besonderes Gericht, das unter Vorsitz des jeweiligen Amtsvogtes von Dornstetten mit zwölf gewählten Richtern zweimal jährlich in Aach, im Hof der ehemaligen „Sonne“, dem heutigen Gasthof „Waldge- richt“, nach überlieferter Sitte tagte. Eifrig betrieben wurde von Aach aus die Flößerei auf der Glatt. Im Ort waren zwei Floßweiher, der größere zwischen der Kirche und dem Weiherweg und ein zweiter unterhalb des jetzigen Sportplatzes. Etwa zehn Flöße wurden jährlich in Aach ge- bunden und gingen mit aufgestauten Flutwellen die Glatt abwärts zum Neckar und manchmal auch zum Rhein. Der Bau der Bahnlinie Stuttgart – Freudenstadt wurde im Jahr 1879 fertig gestellt und versetzte der Flößerei den Todesstoß. In neuerer Zeit hat sich das ehemalige Bauern- und Handwerksdorf schnell weiterentwickelt und die Wohnbebauung ist weit hangaufwärts in Richtung Dornstetten vorange- schritten. Mit dem Baugebiet „Kreuz II“ zwischen Aach und Dornstetten nähert sich die Wohnbebauung aktuell einem Zusammenschluss zwischen den beiden Stadtteilen. In Erinnerung an den geschichtlichen Ursprung wurde im Jubiläumsjahr 2017 ein kleiner Dorfplatz mit dem „Flößerjockel“ eingeweiht. 4 L u f t k u r o r t i m S c h w a r z w a l d D O R N S T E T T E N

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