Bürgerinfobroschüre Stadt Elzach

34 Professor Claus-Werner Wallesch (66) Claus-Werner Wallesch (66), studierte Medizin in Mainz, Mannheim, London und Düsseldorf; Er war lange Jahre als Oberarzt an der Neurologischen Universitätsklinik Freiburg tätig, bevor er 1994 zum Direktor der Neurologischen Klinik am Univer- sitätsklinikum Magdeburg berufen wurde. Seit 2008 ist er ärztlicher Direktor der BDH-KlinikElzach. Herr Professor Wallesch, was verbindet Sie mit Elzach? Die Klinik, für die ich immerhin einen Lehrstuhl aufgegeben habe. Sie ist etwas Besonderes. Allein schon, wenn man ihre Lage in dieser länd- lichen Region und ihre Entwicklung anschaut. Sie ist 1961 als Sanatorium für Kriegsverletzte gegründet wor- den. In den 1980iger Jahren hat sie sich zu einem Zentrum zur Therapie von Sprachstörungen entwickelt. In den 90iger Jahren kamen die ersten Wachkomapatienten nach Elzach. Die Klinik ist stetig gewachsen, qualitativ und quantitativ. In den letzten Jahren haben wir sie noch einmal erheblich voran gebracht. Die Mehrzahl unserer rund 190 Betten sind Intensiv- und Intensivüberwachungsbetten. Wir haben deren Zahl von 40 auf derzeit 122 erhöht. Wir sind der größte Einzelstandort für Neurologische Frührehabilitation in Baden-Württem- berg – und wir wachsen weiter. 2020 geht ein Erweiterungsbau in Betrieb, der unsere Kapazität um weitere 52 Betten erhöht. Wir haben eine extrem hohe Auslastung, aber unser Ziel ist es, jeden Patienten aus unserer Region mit einer möglicherweise günstigen Prognose aufzunehmen, um ihm ein möglichst uneinge- schränktes Weiterleben nach einem traumatischen Ereignis oder einem Schlaganfall zu ermöglichen. Die BDH-Klinik hat derzeit über 600 Beschäftigte. Woher kommen all diese Leute? Das Gros der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommt tatsächlich noch aus der Region zwischen Freiburg und dem Kinzigtal. Über 250 unserer 600 Beschäftigten sind in der Pflege tätig. Gerade in diesem Bereich sind wir in der letzten Zeit internationaler geworden und haben auch auslän- dische Mitarbeiter angeworben. Die Arbeit in der Pflege bei uns ist nicht vergleichbar mit der in einer Akut- klinik. Sie hat einen weit höheren Stellenwert. Unsere Pflegekräfte sind die ersten Therapeuten, die am Patienten arbeiten und ein unver- zichtbares Mitglied des gesamten Therapeutenteams. Wir legen Wert auf eine aktivierende Pflege. Dazu gehört zum Beispiel, die Aufmerksamkeitsbindung bei bewusstseinsgestörten Patienten an- zuregen oder gezielte Stimulationen von gelähmten Körperregionen. Und natürlich die genaue Beobach- tung der Patienten. Wir bemühen uns sehr um Mitarbeiterfindung und © Hans-Peter Fischer – fischerfotodesign

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