Frankfurt am Main Bergen-Enkheim Bürgerinformationsbroschüre

Überblick über die Geschichte des Stadtteils zwanzig Millionen Deutsche Mark erforderte. Ihr folgte der Ausbau sämtlicher Straßen. Eine leistungsfä- hige Wasserleitung mit zwei gewal- tigen Hochbehältern, die Moderni- sierung der Stromversorgung, der Bau einer Trauerhalle und eines Bür- gerhauses mit Kindergarten, Sozial- station, Stadtbücherei und einen Mehrzwecksaal waren die nächsten Stationen. Die Schule am Hang und schließlich die Gesamtschule am Ried mit Hauptschul-, Realschul- und Gymnasialzweig sorgen für ein gro- ßes Bildungsangebot. Mehrere Kin- dertagesstätten sind heute im Be- reich der vorschulischen Betreuung tätig. Drei große Sporthallen, Tennis- und Sportplätze geben Gelegenheit für alle Arten der Leibesübungen. Um das moderne Hallenschwimmbad, die „Schwimmoper“ beneiden uns viele Nachbargemeinden, zumal da- neben ein großzügiges Freibad mit Liegewiesen entstand. Als Abschluss des Sportzentrums baute man in der Nähe des Enkheimer Riedes ein Sta- dion mit Vereinsheim für die Sport- vereine. Das durch die Gewerbeansiedlung ständig steigende Steueraufkommen hat es seinerzeit den Stadtvätern er- möglicht, die Kleinstadt Bergen-Enk- heim zu einem blühenden Gemein- wesen mit einer guten Infrastruktur am Rande der Großstadt zu entwi- ckeln. Anfang der siebziger Jahre flossen durch den Verkauf eines grö- ßeren Areals am Rande des Enkhei- mer Waldes rund 10 Millionen Deut- sche Mark in die Stadtkasse. Damit konnten als letzte bedeutende Inves- titionen vor der Eingemeindung der Bau des Hallen- und Freibades sowie der Stadthalle in Bergen finanziert werden. Auf dem Gelände entstand 1972 das Hessen-Center als eines der ersten Einkaufszentren in Deutschland, das seither den Ein- wohnern Bergen-Enkheims und des Umlandes im Frankfurter Norden und Osten großstädtische Einkaufs- möglichkeiten bietet. Für das angrenzende Industriegebiet ist allerdings inzwischen ein erhebli- cher Strukturwandel festzustellen. Immer mehr kleine Industriebetriebe verschwinden. An ihrer Stelle haben sich Dienstleistungsunternehmen angesiedelt. Ein großes Hotel, ein Elektronik-Kaufhaus sowie mehrere Supermarktketten mit ihren Filialen sind jetzt hier ansässig außerdem wurde – wie schon erwähnt – ein größeres Areal mit Wohnhäusern bebaut. Im alten Rathaus ist seit 1959 das Heimatmuseum untergebracht. Es beherbergt im Kellergeschoss und auf zwei weiteren Stockwerken fol- gende Abteilungen: Landwirtschaft und Weinbau, Ortsgeschichte, Vor- und Frühgeschichte sowie Naturkun- de. Im Durchschnitt werden jährlich ca. 1.500 Besucher gezählt, darunter Frankfurt am Main Bergen-Enkheim 10 wichtigste Aufgabe des Ortsbeirates die Verteilung eines Etats in Höhe von 256.000 Euro. Diese jährliche Zuwendung wird für die Ausgestal- tung der Stadtteilfeste (Altstadtfest im Juni und Berger Markt im Sep- tember), für die Altenbetreuung, für Heimatpflege, an die Sportvereine, an die kulturellen Vereinigungen und Chöre und für die Jugendbetreuung aufgeteilt. Auch der Literaturpreis „Stadtschreiber von Bergen“, der mit einem ansehnlichen Geldbetrag dotiert ist, wird von dieser Zuwen- dung bezahlt. Der jeweilige Stadt- schreiber oder die Stadtschreiberin wird von einer Jury ausgewählt. Für die Dauer eines Jahres kann er/sie in Bergen das Stadtschreiberhaus in der Straße „An der Oberpforte“ be- ziehen und dort kostenlos wohnen. Der Preis wurde erstmals 1974 ver- liehen und ist in seiner Art der erste Literaturpreis, der in der Kombinati- on „Geldsumme und Wohnrecht auf Zeit“ gewährt wird. Die Bergen-Enk- heimer Initiatoren wollten seinerzeit durch Schaffung dieses besonderen Literaturpreises für die Zeit nach der Eingemeindung zumindest auf kultu- rellem Gebiet eine gewisse Eigen- ständigkeit Bergen-Enkheims als Frankfurter Stadtteil bewahren. Seit- her wird jedes Jahr Ende August am Vorabend des Berger Marktes der neue Stadtschreiber im Festzelt mit rund 2.000 Besuchern in sein Amt eingeführt. Hier hat sich gewisser- maßen „Literatur als Volksfest“ eta- bliert. Im Laufe der Jahre sind auf sind viele Schulklassen, die im Muse- um Anschauungsunterricht über Ge- schichte und Landschaft ihres enge- ren Heimatgebietes erhalten. Die reichhaltig ausgestattete Stadtbüche- rei im Gebäude der Riedschule, eine Jugendmusikschule und eine Zweig- stelle der Volkshochschule bieten Weiterbildungsmöglichkeiten für Ju- gendliche und für Erwachsene. Zwei U-Bahnlinien, Omnibuslinien nach Bad Vilbel, Offenbach, Maintal und Seckbach sowie eine weitere Linie innerhalb Bergen-Enkheims gehören zum öffentlichen Personennahver- kehr. Eine neuzeitlich ausgestattete Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes dient der Hilfe am Nächsten, und für die Freiwillige Feuerwehr entstand eine moderne Zentralfeuer- wache, die 2009 zu einem Stütz- punkt der Frankfurter Berufsfeuer- wehr erweitert worden ist. Das Volkshaus in Enkheim, die Stadthalle und Nikolauskapelle in Bergen sind beliebte Tagungsstätten geworden und werden von kulturtreibenden und geselligen Vereinen sowie für Theatervorstellungen genutzt. Am 01.01.1977 wurde die Stadt Ber- gen-Enkheim im Zuge der Gebietsre- form nach Frankfurt eingemeindet. Statt des Bürgermeisters haben wir jetzt eine ehrenamtliche Ortsvorste- herin und der Ortsbeirat fungiert als Stadtteilparlament. Neben Vorschlä- gen für stadtteilbedingte Verbesse- rungen, die an den Magistrat im Rö- mer weitergeleitet werden, ist die

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