Informationsbroschüre der Stadt Frankfurt/Höchst

8 Weithin sichtbares Wahrzeichen von Höchst ist das Höchster Schloss mit seinem fünfzig Meter hoch aufragendem Turm. Als Zollburg der Mainzer Erzbischöfe im 12. Jahrhundert gegründet, wurde es im 16. Jahrhundert zu einem prächtigen Renaissanceschloss ausgebaut, aber im Dreißigjährigen Krieg durch Feuer zerstört. Mehrjährige Wiederherstellungsarbeiten haben in jüngster Zeit dem Höchster Schloss seine historische Farbigkeit wiedergegeben. Der als Parklandschaft gestaltete Schlossgraben ist Naherholungsraum für die Höchster Bürgerinnen und Bürger und das Schlossareal, vor allem im Sommer, bei Konzerten, Theater, Kabarett und Festen, ein Ort zahlreicher kultureller Veranstaltungen. Im Umkreis von Schloss und Justinuskirche liegt hinter den weitgehend erhaltenen Stadtmauern die malerische Höchster Altstadt. Sie hat das letzte originale städtische Fachwerkensemble im Frankfurter Raum bewahrt, viele Fachwerkhäuser sind dank der Initiativen der Bürgervereinigung Höchster Altstadt mustergültig restauriert. Zwischen den Fachwerkhäusern stehen die großen und prächtigen Stadthöfe des alten Mainzer Amtsadels, das Kronberger Haus, das Greiffenclausche Haus und das Dalberger Haus. Zu ihnen gehören auch die beiden Teile des sogenannten Neuen Schlosses und ein repräsentatives Haus am Höchster Schlossplatz. Das Dalberger Haus war lange der Sitz der weltberühmten, 1965 wiederbelebten Höchster Porzellanmanufaktur. 1746 als drittälteste Manufaktur ihrer Art in Europa gegründet, produziert sie heute in alter Tradition feine Tafelgeschirre mit Dekoren des 18. Jahrhunderts und das reichhaltige ProDie lange Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Mainz zeigt sich bis heute im Höchster Stadtwappen, dem Mainzer Rad, in der Justinuskirche und im Höchster Schloss. Selbst die Höchster Mundart war bis nach dem 2. Weltkrieg mehr von dem in Mainz und am Untermain gesprochenen Idiom geprägt als vom benachbarten Frankfurter Dialekt. Die Eigenständigkeit zeigte sich auch auf konfessionellem Gebiet. Im Gegensatz zum protestantischen Frankfurt war Höchst bis ins späte 19. Jahrhundert rein katholisch. Die Justinuskirche ist das bedeutendste historische Bauwerk der Stadt. Äußerlich stark von Anbauten der späten Gotik aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts geprägt, birgt sie im Innern eine nahezu unversehrt erhaltene karolingische Basilika, erbaut zwischen 830 und 850. In ihrer bald 1.200-jährigen Geschichte kamen zahlreiche Kunstwerke aus allen Stilepochen in die Kirche, darunter wertvolle spätgotische Bildwerke, der barocke Hochaltar von 1725 und die Orgel von 1740. Letztere ließ nach langjährigen Restaurierungen die Kirche zu einem Zentrum der Orgelmusik werden, in dem Organisten aus aller Welt Orgelkonzerte der Spitzenklasse geben. HÖCHST UND SEINE UMGEBENDEN GEMEINDEN Kaufhaus in der Königsteiner Straße Maintor mit Schlossturm

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