Informationsbroschüre der Stadt Frankfurt/Höchst

65 Frankfurt am Main – Höchst und westliche Stadtteile 1902 besteht die Ortschaft aus 370 Häusern mit 745 Haushaltungen und 3.629 Einwohnenden. Als einziger nennenswerter Industriebetrieb eröffnete die Moha 1951 in Sossenheim, die damals modernste Molkereianlage Europas. Nach Schließung des Werkes im Januar 1985 wurde das ehemalige Moha-Gelände mit der Wohnstadt „Westpark“ neu bebaut. Die erste katholische, dem heiligen Nikolaus geweihten Kapelle, wurde Ende des 16. Jahrhunderts an der Stelle der heutigen Kirche auf dem Kirchberg erbaut. Schon wenige Jahre später, in der Schlacht bei Höchst (die eigentlich nicht auf dem Gebiet von Höchst, sondern in und um Sossenheim stattfand), wurde der gesamte Ort mitsamt der Kirche eingeäschert. Die in den Folgejahren wiederaufgebaute Kapelle stand dort bis 1829. Der nassauische Hofbaumeister Carl Florian Götz war Architekt des klassizistischen Kirchenneubaus aus Mainsandstein. Der Turm der alten Kirche, wurde übernommen, er steht heute noch und dient als Taufkapelle. Die klassizistische Kirche wurde 1930 erweitert und nach Beschädigungen im 2. Weltkrieg wiederinstandgesetzt. Durch den Bau der Siedlungen nach dem 2. Weltkrieg kamen viele Neubürger nach Sossenheim. Die Kirche wurde zu klein und, obwohl unter Denkmalschutz stehend, 1966 abgebrochen. Nur der Kirchturm blieb stehen. Die neue Kirche, ein Werk des Sossenheimer Architekten Hans Busch, sollte 1967 eingeweiht werden, aber das Dach brach im Mai desselben ein. Die Einweihung verzögerte sich damit um ein Jahr. Schon um 1650 wird in Sossenheim eine Schule erwähnt, sie stand in der Nähe der katholischen Kirche. Im Jahr 1837, Sossenheim hatte damals ca. 600 Einwohnende, wurde eine neue Schule, das spätere Rathaus (Alt Sossenheim 62), erbaut. Da immer mehr Leute nach Sossenheim zogen, musste 1881 an der Ecke Alt Sossenheim/Riedstraße in einem erworbenen ehemaligen „Fabrikgebäude“ ein größeres Schulhaus eingerichtet werden. Weiterer Zuzug erforderte, noch ein Schulhaus zu errichten. Am 10. Oktober 1910 wurde damit begonnen und 1912, Sossenheim hatte 4.000 Einwohnende, konnte die heutige Albrecht-Dürer-Schule eingeweiht werden. 1958 erfolgte östlich des alten Dorfes, das damals 6.500 Einwohnende hatte, der Bau der Carl-Sonnenschein-Siedlung. Wenig später erfolgte der Bau der Henri-Dunant-Siedlung im Westen des Stadtteils. In den siebziger Jahren kamen noch die Robert-Dißmann- und die Otto-Brenner-Siedlung dazu. Bedingt durch den Bau der Siedlungen mussten in Sossenheim weitere Schulen gebaut werden. So konnten 1967 die Eduard-Spranger-­ Schule (heute Edith-Stein-Schule) und 1971 die Henri-Dunant-Schule eingeweiht werden. Das 1924 von den Freien Turnern erbaute „Volkshaus“ zählt nach der Erweiterung in den neunziger Jahren zu einem der schönsten Frankfurter Bürgerhäuser und bildet bis heute den Mittelpunkt des regen Vereinslebens im Stadtteil. Den über 30 Vereinen, die im Vereinsring Sossenheim organisiert sind, haben sich zahlreiche Sossenheimerinnen und Sossenheimer angeschlossen und sind auf den unterschiedlichsten Gebieten von Sport über Kultur bis hin zum sozialen Bereich aktiv. Heute leben in Sossenheim gut 16.000 Menschen, die in dem bis zur Nidda reichenden Unterfeld (seit 1991 Teil des Frankfurter Grüngürtels), dem Sulzbachtal und dem Höchster Stadtpark große Grünflächen zur Naherholung vor der Haustür haben. Ende 2017 wurde Sossenheim in das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ aufgenommen und im Rahmen der Neuausrichtung der Städtebauförderung 2020 in das Bund-Länder-Programm „Sozialer Zusammenhalt“ überführt.

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