Leben, Wohnen, Arbeiten in Gammertingen

Kloster Mariaberg 8 Stadt Gammertingen Geschichte der Stadt Gammertingen lichen und religiösen Blütezeit des Klosters. Im September 1802 wurde das Kloster von Württemberg säkularisiert. 1847 stellte der württembergi- sche Staat die leerstehenden Gebäude zur Unterbringung einer Anstalt für geistig Behin- derte zur Verfügung. Initiator und erster Leiter der Einrich- tung war der Uracher Ober- amtsarzt Dr. Rösch. Im Laufe der Zeit bekamdie Anstalt Ma- riaberg einen sehr guten Ruf. Vor allem auf pädagogischem Gebiet wurde viel geleistet. Es entstanden Schulen, in Werk- stätten und auch in der Land- Stationen und Rundgänge Eine historische Reise durch Gammertingen (Stadthistorische Rundgänge) Gammertingen ist reich an Zeugnissen vergangener Epo- chen. Bereits in der Bronzezeit war das spätere Stadtgebiet dicht besiedelt und bot nach Aussage der Grabfunde auch bedeutenden Persönlichkeiten eine Heimstatt. Die Grün- dung und Entwicklung der erstmals 1083 genanntenmittel- alterlichen Siedlung an der Furt durch die Lauchert sind durch zahlreiche archäologische Funde undmehrere ausge- wertete Grabungen inzwischen gut historisch nachvollzieh- bar. Auch wenn heute – zwischen moderner Architektur, freien Plätzen und auf breiten Straßen – quirlige Menschen im „Städtle“ zusammentreffen, so ist das Stadtbild doch immer noch in besonderer Weise durch seine historischen Gebäude, Bauten und Gemäuer geprägt. Erleben und entdecken Sie hautnah die Geschichte unserer Stadt auf zwei flussläufigen Routen durch das historische Gammertingen. Route 1 (ca. 1 km lang, braun gekennzeichnet) startet am Speth‘schen und führt durch die historische Altstadt – dem sogenannten „Auser“ (Unser) – mit Resten der Stadtmauer und des Stadtgrabens. Route 2 (ca. 3 km lang, grün gekennzeichnet) beginnt am „Alten Bräuhaus an der Lauchert“ und führt auch zu Se- henswürdigkeiten außerhalb des historischen Stadtkerns. Die Stationen 39 – 44 liegen außerhalbder zwei Rundgänge. Über die Gammertinger App können Sie sichdie Routenund Informationen auch auf Ihr Smartphone oder Tablet herun- terladen. wirtschaft konnten viele Behin- derte beschäftigt werden. We- gen des großen Bedarfs an Heimplätzen, neuer Therapie- methoden, ambulanter Diens- te, Wirtschaftsgebäude, Mitar- beiterhäuser usw. wurde seit den 1960er Jahren die Einrich- tung ständig vergrößert. Heute ist Mariaberg e. V. ein eigener Stadtteil und das größte sozia- le Unternehmen in Gammer- tingen. In dieser Einrichtung mit ihrenAußenstellenwerden von Beschäftigten heute mehr als 800 Menschen betreut, in Mariaberg selbst leben und wohnen rund 369 Menschen. Mariaberg Das Frauenkloster Mariaberg wurde im 13. Jahrhundert von einer Adelsfamilie gegründet, die auf einer nahegelegenen Burg wohnte. Anfangs waren die KlosterfrauenDominikane- rinnen, 1293wurde das Kloster demAbt von Zwiefalten unter- stellt und übernahm danach die Benediktinerregel. Schutz- vögte waren die jeweiligen Inhaber der Herrschaft Gam- mertingen. Im Laufe der Jahr- hunderte hatte das Kloster gute und böse Zeiten. Eine versuchte Reformation und Plünderung und Zerstörung im 30jährigen Krieg bedrohten die Existenz. Seit 1682 wurde ein Neubau von Kloster und Kirche erstellt. Baumeister wa- ren die beiden Vorarlberger Michael Thumb und Franz Beer von Bleichten. Das 18. Jahrhun- dert wurde zu einer wirtschaft-

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