Bürgerinformationsbroschüre Verwaltungsgemeinschaft Gräfenberg

Naturdenkmal Sinterstufen Weißenohe im Winter, Foto: C. Höltschl 23 Gemeinde Weißenohe Klosterkirche Die Reste einer barocken Klosteranlage im Ortskern von Weißenohe sind schon von weitem zu sehen. Die erst vor kurzem renovierte Klosterkirche St. Bonifatius überragt den Ort mit ihrem 45 Meter hohen Turm. Das Kloster kann auf eine wechselhafte Geschichte zurück­ blicken. Aufgrund seiner geographischen Lage – Weißenohe und sein Kloster gehörten fast während seines ganzen 750-jähriges Bestehens zur „Oberen Pfalz“ – ragte es geradezu wie ein Fremdkörper in das Gebiet der „Freien Reichsstadt Nürnberg“. Es war zeitweise sogar vollständig von der Ober- pfalz getrennt. Nürnberg ließ deshalb nichts unversucht, um seine meist ungerechtfertigten Ansprüche über Jahrhunderte hinweg geltend zu machen. Auch die Geistlichkeit, besonders der Bischof von Bamberg, versuchte ihren Einfluss, auch in weltlicher Hinsicht, immer wieder geltend zu machen. Im Jahre 1692 wurde mit dem Bau der heutigen Klosterkirche begonnen. Die Pläne stammen von Wolfgang Dietzenhofer (1648 – 1706), einem Mitglied der berühmten oberbayerischen Baumeisterfamilie. Am Bonifatiustag im Jahre 1707 wurde die Kirche feierlich durch den Bamberger Weihbischof Johann Werner Schnatz geweiht. Sinterstufen im Lillachtal Die Lillach bei Weißenohe Bei der Lillach handelt es sich um einen der in Deutschland sehr seltenen Kalktuffbäche. Vom Weißenoher Ortsteil Dorf- haus ausgehend, erreicht man die Lillachquelle über den romantischen Teufelsgraben (Gelb-Strich Wanderweg) nach gut zwei Kilometern. Im Jahr 1976 wurden die Sinterstufen in der Lillach wegen ihrer Schönheit und Besonderheit zu einem flächenhaften Naturdenkmal erhoben und befinden sich seit 1995 in einer Schutzzone des „Naturparks Fränkische Schweiz“. Die Sinterstufen sind über 10.000 Jahre alt und in der letzten Eiszeit entstanden. Das Lillachtal – Heimat für seltene Tiere und Pflanzen Um und in der Nähe des Biotops der Lillach, einem relativ kühlen und nährstoffarmen Wasser, siedeln sich in diesem Einflussgebiet vornehmlich eigens angepasste Spezialisten an. In Mitteleuropa haben etwa 1.500 Tiere und Pflanzen in unmittelbarer Nähe solcher Kalkquellen ihren Lebensraum. Davon sind rund 500 sogar streng an die Lebensverhältnisse dieser Tuffbäche gebunden. Die Lillach erfüllt also mit ihren Tuffkaskaden auch eine wichtige Aufgabe als Rückzugsgebiet für viele seltene und vom Aussterben bedrohte Tiere und Pflanzen. Hierzu ge­ hören beispielsweise der Feuersalamander, die Wasseramsel, die zweigestreifte Quelljungfer – eine Großlibelle – und Blick auf Kloster Weißenohe durch bluhende Baume, Foto: C. Holtschl

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