Bürgerinformationsbroschüre Verwaltungsgemeinschaft Gräfenberg

Stadt Gräfenberg 24 verschiedene Pflanzen wie das Moschus- oder Milzkraut. Weiterhin finden sich hier alleine 120 Schmetterlingsarten und viele seltene Käfer. Die Hälfte dieser Tiere stehen auf der „Roten Liste“. Zur Entstehung Tuffbäche, wie die Lillach, entstehen nur dort, wo sie über sehr kalkhaltiges Wasser verfügen. Hierfür sind mehrere Faktoren ursächlich. Regenwasser, welches zunächst auf die Hochfläche niederfällt, enthält viel Kohlendioxid und wenn es durch das Kalkgestein sickert, löst sich ein Teil des Kalks dabei aus dem vorhandenen Gestein. Danach tritt das kalkhaltige und kohlen- dioxidangereicherte Wasser in Form von Quellen und Bächen wieder zutage. Sprudel und Verwirbelungen im Bach sorgen anschließend dafür, dass das Kohlendioxid wieder entweicht und der Kalk ausfällt. Feine Kalknadeln lagern sich dann an den Pflanzen ab. Moose und Algen wirken der Verkrustung entgegen und wachsen über die verkalkte Schicht hinaus. Am Ende dieses Prozesses entstehen stockwerkartige Kalkgebilde, sogenannte Tuffe. Gleich den „Steinernen Rinnen“ bauen sich die Sinter- stufen jährlich um zwei bis drei Millimeter auf. Entscheidend für die Bildung der zauberhaften Tuffkaskaden ist zudem eine notwendige Beteiligung von Pflanzen, die den Vorgang der Tuffbildung erst auslösen. Dabei muss genügend Licht auf den Bach fallen, damit die entsprechenden Moose wachsen können. Besonders wichtig sind auch am Uferrand stehende Bäume, um die Nahrungskette der im Tuffgestein lebenden Tiere aufrecht zu erhalten. Schäden an der Lillachquelle Hochwasser im Frühjahr und starke Regenfälle spülten den die Lillach begleitenden Schotterweg über die Jahre hin sehr stark aus. Die Lillach verlagerte dadurch ihren Lauf und das ursprüngliche Bachbett mit den wertvollen und seltenen Sinterstufen führte immer weniger Wasser. 1997 drohten die Sinterstufen gar endgültig auszutrocknen. Da der Sintervor- gang unter Beteiligung ganz spezieller Algen erfolgt, die auf das Element Wasser angewiesen sind, hätte dieses Trocken­ fallen auch das nahe Ende der Sinterstufen bedeutet. Weitere Schäden rührten auch von der intensiven Begehung des schmalen Ufersaums durch Besucher des Lillachtales her. Dies führte ebenfalls zu Verlagerungen des Bachlaufs. Über teilweise überschwemmte Trampelpfade wurde zu- dem Erdreich in die Lillach eingespült, was Veränderungen des Bachsediments und der Nährstoffzusammensetzung des Wassers zur Folge hatte. Die Sanierung der Sinterstufen Die Gemeinde Weißenohe hat daraufhin die Lillach mit ihren Sinterstufen saniert. Dabei wurde der Uferrand mit großen Blick über Weißenohe mit Sonnenuntergang, Foto: C. Höltschl Lillachquelle Weißenohe im Schnee, Foto:C. Höltschl Lindenbräu, Foto: Hans Peter Reck

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