Bürger-Informationsbroschüre Großdubrau

21 Wirtschaft Hospodarstwo Der heute oft bemühte Begriff „Strukturwandel“ ist für Großdubrau kein neues Phänomen der letzten Jahre. Heute synonym im Zusammenhang mit dem aktuellen Kohleausstieg verwendet, haben wir mit solchen Herausforderungen eine gewisse Erfahrung. Permanent galt es, einem unausweichlichen Wandel zu begegnen. Zunächst war die ursprüngliche Land-, Forst- und Fischwirtschaft Ende des 19. Jahrhunderts nicht mehr der Wohlstandstreiber für die gewachsene Bevölkerung und stand in Arbeitskräftekonkurrenz zur aufkeimenden Industrie. Darauf brachen zu Beginn des 20. Jahrhunderts die natürlichen Ressourcen wie Braunkohle und Kaolin weg. Dann waren Kriegs- und Reparationsfolgen zu bewältigen. Schließlich kam mit dem Ende der DDR eine nie erlebte Zäsur auf die gesamte Wirtschaft zu. Die Aktivitäten der Treuhand kosteten der Margarethenhütte die – von vielen für möglich gehaltene – Existenz im neuen System. Aber auch alle anderen Betriebe hatten die Wirkungen des neuen Wirtschaftssystems zu verkraften. Abertausende Arbeitsplätze fielen weg. Nun propagiert man den Ausstieg aus der Braunkohle mit dem kritischen Unterton, dass es eben nicht gut war, sich monothematisch auf ein Wirtschaftsstandbein zu stützen. Als hätte es nach der Wende massenhaft Alternativen gegeben! Vielleicht sind wir in der Region so skeptisch gegenüber der einen oder anderen Überlegung, weil wir uns seit über 135 Jahren in einem Strukturwandel befinden? Heute bietet Großdubrau als Grundzentrum einen Daseinsvorsorgeschwerpunkt. Das merkt man an der Präsenz verschiedener Anbieter aus dem Einzelhandel und dem Dienstleistungssektor. Für die Bevölkerung der Region über Großdubrau hinaus ist ein Versorgungszentrum entstanden. Daneben gibt es eine breite Palette kleiner Handwerksbetriebe. Hinzu kommen mittlere und größere Unternehmen fast aus allen Branchen (Holz- und metallverarbeitende Industrie, Werkzeugbau, Druckherstellung, Baugewerbe, Installationen, Entsorgung, Prüftechnik, Großhandel, Onlinevertrieb, Hüttenwerkstechnik, Architekturbüros). Historisch gewachsen spielt die Land-, Forst- und Fischwirtschaft in der Region natürlich bis heute eine große Rolle. Neben der genossenschaftlichen Landwirtschaft gibt es auch kleinere Familienbetriebe. An sich über die Gemeindefläche bunt gestreut, konzentriert sich die Ansiedlung von Wirtschaftsbetrieben daneben auch in zwei Gewerbegebieten. Im Hauptort ist das Gelände der Margarethenhütte auf 14 Hektar Standort für größere und kleinere Unternehmen. In Klix/Sdier übernehmen Flächen um das ehemalige Trockenwerk/Kartoffellagerhaus diese Aufgabe. Ganz im Sinne einer Diversifizierung der Wirtschaft und im Bemühen um die Ansiedlung neuer Fachkräfte in der Region richtet sich die Gemeinde daran aus, was den Wirtschaftsraum stärkt, was Familien anzieht und was in der Folge an Infrastruktur zu schaffen oder zu erhalten ist. Daher ist die Förderung der Wirtschaft klares Ziel. Ganz in diesem Sinne steht auch die innere Erschließung des Gewerbegebietes Margarethenhütte mit Regenentwässerung, Fahrbahnerstellung/-sanierung und Straßenbeleuchtung. Großdubrau, PM Tischlerei

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