Bürger-Informationsbroschüre Großdubrau

Gmejna Wulka Dubrawa Gemeinde Großdubrau 8 konnte in den Nachkriegsjahren teilweise wieder aufgeholt werden. In Großdubrau entstand mit der Arbeiterwohnungsgenossenschaft ein bis heute das Ortsbild prägendes Neubaugebiet. Viele Werktätige der beiden großen Betriebe fanden hier eine moderne Wohnstatt. Die in der Margarethenhütte produzierten Hochspannungsisolatoren waren bis zur Wende am Weltmarkt hochgeschätzt und die Formen aus dem Presswerkzeugbau prägten viele Spritzgussprodukte in der DDR. Mit dem Zusammenbruch der Wirtschaftsstrukturen kam mit der Wende – für viele bis heute schwer verständlich – das Ende für die Margarethenhütte durch die Abwicklung über die Treuhand zugunsten der Reststrukturen des Kombinates Keramische Werke Hermsdorf. Der Presswerkzeugbau hingegen konnte sich bis heute am Markt halten und produziert komplexe Werkzeuge, u. a. für die Autozulieferindustrie. Ein Beitrag in diesem Heft berichtet über das Engagement der Unternehmerfamilie Baier und das heutige hochmoderne Unternehmen. Mit der Gemeindegebietsreform wurden 1992 bis 1994 die bis dahin selbstständigen Gemeinden Commerau mit den Orten Commerau, Kauppa, Jetscheba und Göbeln, Klix mit den Orten Klix, Spreewiese, Särchen, Salga und Neusärchen, Quatitz mit den Orten Quatitz, Dahlowitz, Jeschütz, Kronförstchen und Margarethenhütte sowie Sdier mit den Orten Sdier und Zschillichau zu Großdubrau (mit den Orten Kleindubrau und Brehmen) zusammengeführt. Städtepartnerschaften měšćanske partnerstwa Stadt und Gemeinde Nowogrodziec Polen seit 1998 1857 den bis heute etablierten Namen „Margarethenhütte“. Dieses Kapitel endete 1905 mit der Einstellung des Kohleabbaus unter Tage. In Crosta benannte man Betrieb und die Werksiedlung nach Graf Clemens Adolf von Einsiedel als „Adolfshütte“, hier erschöpften sich die Lagerstätten 1927, und 1930 wurde das Werk abgerissen. Die weithin bekannte „Blaue Adria“ – das Tagebaurestloch – erinnert hier an diese Industriegeschichte. Einen weiteren initialen Aufschwung erfuhr Großdubrau mit der Ansiedlung des Fabrikanten Hermann Schomburg 1873. Durch ihn wandelte sich der Schwerpunkt vom Rohstoffabbau und Tonprodukten hin zur Produktion von Elektroporzellan. Mit der voranschreitenden Elektrifizierung gab es steigenden Bedarf an Stromtrassen und damit an Isolatoren. Dafür war das zwischenzeitlich als HESCHO firmierende Werk Vorreiter. Im Sog dieser Entwicklung entstand 1907 mit dem Unternehmen von Richard Reinicke der zweite große Betrieb im Ort, der sich zunächst mit StanzporzellanMatrizen, später mit Produkten aus Phenolharzen und letztlich Duroplast als späterer Presswerkzeugbau Großdubrau einen Namen machte. So trat Großdubrau alsbald aus dem Schatten der vormals viel bedeutenderen umliegenden Dörfer und bald schon musste mit dem Wasserturm 1926/27 das Wahrzeichen des Ortes errichtet werden, um die vielen neu entstandenen Eigenheime ausreichend mit Wasser versorgen zu können. Die beiden Kriege in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts hinterließen überall im Gemeindegebiet ihre Spuren. An die Gefallenen erinnern in fast jedem Ortsteil Gedenktafeln. Aber auch Flüchtlingsströme, Elend und der Abbruch der vorhandenen Infrastruktur aus Gründen der Reparation warfen die Dörfer der Region weit zurück. Dies Großdubrau, Denkmal Erster Weltkrieg Bürgermeister Glausch, Großdubrau mit Bürgermeister Rehlich, Nowogrodziec

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