Wohnen, Leben, Erholen in den Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Heideland-Elstertal-Schkölen

Ortsteil Hainchen Hainchen liegt östlich von Schkölen, an der Landstraße Schkölen–Eisenberg. Aus Richtung Eisenberg kommend wird das Bild des am Wethau-Flüsschen liegenden Dorfes vom domi- nierenden Giebel der einst riesigen Rittergutsscheune bestimmt. Auch weitere zum ehemaligen Rittergut gehörende Gebäude sind noch in Hainchen zu finden. Kostbar ist die im Jahr 1659 erbaute Kirche, die an der Stelle der baufällig gewordenen goti- schen Vorgängerin errichtet worden war. Ihr Chorraum und ihr Triumphbogen sind gotischer Art, ihre Wände werden von präch- tigen Grabplatten einstiger Rittergutbesitzer geziert, und aus dem eigenwillig geformten Dachturm ruft eine 600 Jahre alte Glocke die Hainchener und Kämmeritzer zum Gottesdienst. Der kleine, wethauaufwärts idyllisch gelegene Ortsteil Kämmeritz ist ein slawisches Rundlingsdorf, älter als Hainchen. Seine einstige Wassermühle, die Holzmühle, wird als kirchlich geführte Nach- sorgewohngemeinschaft für ehemalige Suchtkranke genutzt. Eine Besonderheit in der Hainchener Flur ist ein als Boden­ denkmal geschütztes Gräberfeld aus der Stein- und Bronzezeit, das mit 46 Grabhügeln als das größte in Osttühringen gilt. Ortsteil Nautschütz Bis zur Bildung der Einheitsgemeinde hat das kleine Dorf mit den Nachbardörfern Böhlitz, Pratschütz, und Zschorgula einen Ge- meindeverband gebildet. Zschorgula war früher das Kirch- und Schuldorf für die vier Dörfer. Heute ist es nur noch ihr Kirchdorf. Seine schöne Kirche wurde in den letzten Jahren umfassend renoviert. Ihr mächtiger Turmschaft zeugt vom ursprünglichen Vorhaben, das Haus mit einem hohen Turm zu versehen. Als jedoch der Bau 1670 auf den Mauern einer Vorgängerin errich- tet wurde, reichte dann dazu das Geld nicht mehr. So klingt nun seit über drei Jahrhunderten die kleine Glocke von 1391 als eine der ältesten Glocken Thüringens aus dem kleinen Dachreiter über das Land. Sehenswert ist des Ortschronisten Kurt Börner liebevoll gepflegtes Mini-Schulmuseum in seinem ehemaligen Hühnerstall. Nautschütz ist als Geburtsort eines weltweit verehr- ten Mannes bekannt. Samuel Heinicke, Lehrer und Begründer der Taubstummenlehre, wurde im Jahr 1727 in einer Bauern- wirtschaft geboren, die an der Stelle des heutigen Hauses Nr. 8 gestanden hat. Ein Schild an dessen Torgebäude weist auf die Geburtsstätte des berühmten Nautschützers hin. Auch ein Ge- denkstein in einer gepflegten Grünanlage der Dorfmitte, 1927 vom Verein der Taubstummenlehrer der ehemaligen Provinz Sachsen gestiftet, erinnert an den Mann, der die bis heute übliche Zeichensprache entwickelte und 1778 in Leipzig die erste Taubstummenschule Deutschlands gründete. Im kleinen Abseits vom Trubel der Welt gelegenen Dörfchen Böhlitz sind die uralten knorrigen Lindenbäume sehenswert, die den ehemaligen Dorfplatz einfassen. In Pratschütz ist nahe des Wethau-Flüsschens ein altes Steinkreuz mit einem eingemeißelten Dolch zu finden. Es soll vor Jahrhun- derten für einen an dieser Stelle getöteten Schäfer errichtet worden sein. Ortsteil Rockau Rockau ist im Jahre 1253 erstmals als Rachowe erwähnt worden. Um diese Zeit herum könnte die Herrschaft von Tautenburg, die Schenken, die im 12 Jh. Tautenburg erhalten hatten, am Orte schon ein Vorwerk errichtet haben. Aus diesem entwickelte sich in der Folgezeit das Gut, auf dem sich über Jahrhunderte hinweg Rockauer ihr Brot verdienten. Oder sie betrieben eigene kleine Landwirtschaften, suchten sich außerhalb ihres Dorfes Arbeit oder stachen den im Nordosten des Dorfes anstehenden Ton für Bürgeler Töpfereien. Reich waren die Rockauer nie, dazu fehlte ihnen das fruchtbare Ackerland. Wald und Wiesen hatten sie und vor allem Ruhe. Es ist still wie in der Rokschen Kirche heißt es in der Gegend. Kunststück ... eine solche wurde nie gebaut. Der Tautenburger Forst mit seinen Buchen liegt vor Rockaus Haustür. Schon vor mehr als 100 Jahren wurde ein Radfahrverein gegründet. 1921 wurde dann ein Turnverein gegründet, und heute machen die Rockauer Schüt- zen landesweit von sich reden. Die Sportvereine sind es auch, die das freundliche Dorf sportlich und kulturell beleben. Hainchen Nautschütz Rockau Dorfgemeinschaftshaus 11 BÜRGERINFORMATION |

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