Seniorenratgeber für den Rhein-Neckar-Kreis

Gesundheit und Rehabilitation | 85 Die gute Nachricht ist: Gegen beides kann man etwas tun! Bei Hörverlust im Ohr können Hörgeräte für Ausgleich sorgen. Bei eingeschränkter Hörverarbeitung hilft ein Hörtraining. Und da recht häufig beides kombiniert ist, wird ein guter Hörakustiker beides anbieten: Hörgeräte und begleitend dazu ein Hörtraining. Diejenigen, die sich dafür entscheiden haben den Vorteil, dass sie dank der Hörgeräte besser hören und mit Hilfe des Hörtrainings auch in schwierigeren Situationen besser verstehen. Hilfreiche Internetseiten: • www.hoergeschaedigte-bw.de • www.schwerhoerigen-netz.de • www.tinnitus-liga.de Hörgesundheit Noch gehört die Kontrolle des Hörvermögens ab dem 50. Lebensjahr nicht zu den routinemäßigen Gesundheitsvorsorgeleistungen. Dabei lässt unser Hören mit steigendem Alter kontinuierlich nach und Hilfsmittel stehen zur Verfügung. Schon heute sind vorbeugende und therapeutischen Maßnahmen möglich. Gutes Hören im Alter fördert die soziale Interaktion, beugt Demenz vor, und senkt das Sturzrisiko. Seien Sie dabei. Quelle: Dr. med. Sara Euteneuer Oberärztin | HNO-Klinik Universitätsklinikum Heidelberg Kommissarische Sektionsleitung Otologie und Neuro-Otologie Ärztliche Leiterin des Cochlea-Implantat Reha-Zentrums, www.klinikum.uni-heidelberg.de Brauche ich ein Hörgerät?! Diese Frage treibt sicher einige um, die bemerken, nicht mehr so gut zu verstehen. Vor allem, wenn die Umgebung etwas lauter ist. Damit sind wir schon bei der ersten wichtigen Unterscheidung: „Hören“ und „Verstehen“. Das Hören ist die Voraussetzung dafür, gesprochene Sprache verstehen zu können. Grob kann man sagen: Das Ohr hört, der Kopf versteht. Ein guter Vergleich ist ein Puzzlespiel. Das Ohr stellt im Idealfall alle akustischen Puzzleteile zur Verfügung, die Hörverarbeitung im Gehirn setzt die Teile zusammen, damit ein Bild entsteht, bzw., dass man die gesprochene Sprache versteht. Wenn man also nicht richtig versteht, kann das verschiedene Ursachen haben. Meistens kommt das von einer Hörminderung, die im Ohr ihren Ursprung hat. Im Laufe des Lebens kann die Hörfähigkeit nachlassen, was dann dazu führt, nicht mehr richtig verstehen zu können. Oft ist aber auch die Hörverarbeitung im Gehirn betroffen. So dass man den Eindruck hat, sehr wohl das Gesprochene zu hören, aber trotzdem nicht zu verstehen. Häufig ist es eine Kombination von beidem: Hörverlust im Ohr und eingeschränkte Hörverarbeitung.

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