Informationsbroschüre Markt Hirschaid

Kurz und kompakt: die Geschichte Hirschaids Hirschaid liegt an einer alten Verkehrsroute, die über die Handelsmetropole Nürnberg einst Italien mit dem Ostseeraum verband. Bodenfunde auf den Terrassen des Regnitztales zeugen von einer frühen Besiedelung seit der Jungsteinzeit. Archäologische Funde und Wallreste auf der nahen Friesener Warte belegen, dass bereits die Kelten im Regnitztal zwischen Steigerwald und Fränkischer Schweiz siedelten und lebhafte Handelsbeziehungen mit den Römern pflegten. Mit der ersten urkundlichen Erwähnung in einer Verfügung von König Heinrich IV. betritt Hirschaid im Jahr 1079 erstmals die Bühne der Weltgeschichte. Dieses Datum wurde in der 900-Jahr-Feier 1979 gebührend begangen. Ab 1300 war Hirschaid Sitz der adeligen Herren, der Ministerialen und Vögte derer „von Hirzheide“. Ihre Linie starb 1590 aus. Ihr damaliges Wappen, ein in Silber goldener Hirsch aus blauem Dreiberg aufsteigend, war Vorbild für das heutige Gemeindewappen. Die verkehrsgünstige Lage wurde Hirschaid spätestens im „Dreißigjährigen Krieg“ zum Verhängnis, als das schwedische Heer im Jahr 1633 in den Ort einfiel und eine Schneise der Verwüstung hinterließ. Weitere Plünderungen musste der Ort im „Siebenjährigen Krieg“ (1756 – 1763) und besonders in den „Napoleonischen Kriegen“ erleiden, wo es am 6. August 1793 in unmittelbarer Nähe zwischen der Reichsarmee und den französischen Truppen zu einem heftigen Kavallerie- und Artilleriegefecht kam. In der Säkularisation kam Hirschaid, das in der Hochstiftzeit der Zehnt Eggolsheim zugeteilt war, mit seinen 105 „selbständigen Häusern“ an Bayern. Der Bau des „Ludwig-Donau-Mainkanales“ 1834 und die Eröffnung der Bahnstrecke Nürnberg-Bamberg 1844 erbrachten für Hirschaid die ersten industriellen Anreize. Die um diese Zeit eingeführte Korbflechterei bot zusätzlich Arbeit und Verdienst. Um 1900 war die Bevölkerung auf 1120 Einwohner angewachsen, die Häuserzahl auf 173 gestiegen. Durch seine günstige Verkehrslage, bedingt durch die Bahnstation und die unmittelbare Nähe der Schnellstraßen, aber auch durch die Eingemeindungen im Rahmen der Gebietsreform in den 1970er-Jahren, wuchs der Markt Hirschaid kontinuierlich. Die mit dem Wachstum einhergehenden Herausforderungen meisterte die Gemeinde mit kreativem und nachhaltigem Handeln. 1979 erweiterte Hirschaid das schulische Angebot mit dem Bau der Realschule. Auf dem Gelände der ehemaligen Korbwaren- und Kinderwagenfabrik Frankonia, die bereits 1980 abgerissen wurde, entstand 1994 das neue Rathaus. Zwischen 1998 und 2000 wurde das Hallenbad zum Erlebnisbad „FrankenLagune“ umgebaut. Im September 2002 konnte nach nur 16 Monaten Bauzeit die Dreifachturnhalle „RegnitzArena“ eingeweiht werden. 2003 erfolgte der Spatenstich für das Neubaugebiet Juliushof. Das Jahr 2004 stand ganz im Zeichen des 925-jährigen Jubiläums der Gemeinde. Es folgten der Spatenstich für den Umbau des ehemaligen Veit-­ Geländes zum Nahversorgungszentrum im Jahr 2007, die Sanierung von Schloss Sassanfahrt zwischen 2011 und 2014 sowie die Einweihung der Hochwasserfreilegung Regnitzau im Jahr 2016. 11

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