Bürger-Informationsbroschüre der Stadt Oebisfelde-Weferlingen

29 Flusssysteme. Die Aller und die Ohre entwässern den Drömling sowohl zur Weser als auch zur Elbe hin. Um das Gebiet nutzen zu können, legten Menschen im Laufe der vergangenen 200 Jahre die großflächigen Entwässerungskanäle und Gräben an. So entstand das Gewässernetz im „Land der tausend Gräben“. Seit rund 15 Jahren werden Naturschutzmaßnahmen umgesetzt. Sie sind ein wesentlicher Grund dafür, dass sich die Zahl der Brutpaare von Weißstorch und Kranich erhöht haben. Die Überflutung der Flächen im Winter macht den Drömling für Gänse, Schwäne oder den Brachvogel interessant. Die Vögel nutzen das Naturschutzgebiet als Durchzugs- und Rastgebiet. Für über 400 Arten auf der Roten Liste bedrohter Tiere und Pflanzen ist der Drömling ein Rückzugsgebiet. Zertifizierte Natur- und Landschaftsführerinnen und -führer bieten unter anderem Vogelexkursionen, Gesundheitswanderungen oder Planwagenfahrten und geführte Wanderritte im und rund um den Drömling an. Auch Exkursionen zu einem bestimmten Thema können gebucht werden. Zur Auswahl stehen unter anderem die Themen Jahreszeiten, Amphibien oder Lebensraum. Eine Ausstellung im Informationshaus Drömling in Kämkerhorst zeigt die Lebensräume im Naturschutzgebiet und seine Geschichte. Im Außenbereich sind mehrere Rundwanderwege mit verschiedenen Stationen vorhanden. Biosphärenreservat Drömling Wegen seiner vielen Wasserläufe wird das Biosphärenreservat Drömling auch das „Land der tausend Gräben“ genannt. Die knapp 280 Quadratmeter große Fläche durchziehen etwa 1720 Kilometer Wassergräben. Landschaftlich ist die naturnahe Kulturlandschaft sehr abwechslungsreich. Gräben, Äcker und Wiesen wechseln sich mit Baumreihen und Hecken ab. Es gibt Moore, Laubwälder und Grünland. Das Biosphärenreservat bietet vielen seltenen und vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten einen Überlebensraum. Man kann hier noch den Rotmilan oder den Schwarzstorch sehen. Seit rund 20 Jahren lebt der Seeadler wieder im Drömling. Sie sind häufig zum Beispiel am Mittellandkanal zu sehen, wenn sie auf Nahrungssuche sind. Zu den seltensten Tieren im Naturschutzgebiet gehört die Wildkatze. Das scheue Tier bekommen Besucher allerdings kaum zu Gesicht. Ebenfalls ein eher „heimlicher Bewohner“ ist der Fischotter, der auch das Wappentier des Biosphärenreservats ist. Er kommt überall im Drömling vor und sorgt als „Gesundheitspolizist“ für einen gesunden Fischbestand. Seit September 1990 ist der Teil des Drömlings, der in SachsenAnhalt liegt, als Naturpark ausgewiesen, seit 2019 als Biosphärenreservat. Er ist ein wichtiges Element im Biotopverbund der Kiefholz Breitenrode Drömling

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