Ratgeber für den Trauerfall Stadt Pforzheim

Auch das Sterben gehört zum Leben 21 Ehrengräber und historische Friedhöfe Friedhöfe und Beerdigungen im Wandel Die Ehrung der Verstorbenen jedoch gehört zu den ältesten kulturhistorischen Überlieferungen aus vorchristlicher und christlicher Zeit. Bestandteil des Umgangs mit dem Leben und dem Tod ist es, diese Verehrung nach außen in Form von Grabstätten zu zeigen. Die Gestaltung der Gräber erfordert natürlich das Einhalten bestimmter Regeln, um den Friedhof als einen Ort des Friedens, der Ausgewogenheit und der Gebor­ genheit erleben zu können. Ein Wandel in der Begräbniskultur dokumentiert sich aber in dem immer individueller werdenden Grabsteinen und dem dazugehörigen Grabschmuck, der ein Zeichen für die Einmaligkeit des Verstorbenen und die Verbundenheit der Hinterbliebenen mit ihm ist. Friedhöfe sind in erster Linie Orte für Bestattungenund damit Ausdruck und Spiegel für den Umgang mit dem Tod innerhalb einer Gesellschaft. Die Stätten der letztenRuhe sind aber nicht nur Orte der Trauer, sondern auch solcheder Hoffnung, der Pietät und der würdigen Stille. Sie sind außerdem Orte des Lebens und der Begegnung. Immer mehr Menschen schätzen sie auch als grüne Erholungsräume und kulturelle Kleinode. Friedhöfe sind eine Stätte des Gedenkens und der Erinnerung, aber auch ein Treffpunkt für die Bevölkerung der Stadt Pforzheim. Unsere Friedhöfe verbinden das Notwendige mit dem Nützlichen,die materielle mit der geistigen Welt. Hier vollziehen sich Begegnungen zwischen Trauernden und Spaziergängern. Gefühle werden ausgetauscht und menschliche Wärme ver­ mittelt. Der Friedhof ist ein Treffpunkt für die Bevölkerung der Stadt oder eines Ortsteils. Auch ein Teil der Stadtgeschichte wird hier lebendig, denn Friedhöfe erzählen von den letzten Ruhestätten Pforzheimer Familien und Persönlichkeiten. Einige Grabstätten auf dem Hauptfriedhof bestehen seit über 100 Jahren und halten damit die Erinnerung an die dort bestatteten Personen aufrecht.

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=