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10 Geschichte der Stadtteile in Kürze
LINX MIT ORTSTEIL HOHBÜHN
819,38 ha, 135 m + NN, 1.177 Einwohner. Die Gemeinde wird
erstmals im Jahr 1139 unter dem Namen Lingiesen genannt. Ihre
Lage beiderseits der Bundesstraße 36 und der früheren Heerstraße
war für die Bevölkerung nicht immer von Vorteil. Im Laufe der ver-
gangenen Jahrhunderte musste das Dorf während der zahlreichen
Kriegswirren unsägliches Leid über sich ergehen lassen.
Im Korker Waldbrief von 1476 ist Linx als Waldgenosse genannt.
Bei zahllosen Durchmärschen im 30jährigen Krieg von Freund
und Feind großen Leiden ausgesetzt, zählte Linx 1637 nur noch
14 Menschen. Aber immer wieder wurden die abgebrannten
Hofstätten neu aufgebaut. Von ortsgeschichtlicher Bedeutung ist
die ev. Vincensius-Kirche. Der untere Teil des Turmes ist mit Fres-
ken ausgestattet und stammt aus dem Jahre um 1360. Im Zuge
der Rheinregulierung wurde von Tulla 1821 eine Rinnbachbrücke
erbaut, welche heute noch vorhanden ist.
1833 betrug die Einwohnerzahl 884 Personen, ging aber bis zur
Jahrhundertwende auf 727 zurück. Von 1919 bis 1930 musste
Linx die französische Besetzung ertragen, für die 1925 eine
Kaserne gebaut wurde, in der nach dem Kriege bis Anfang der
90er Jahre eine franz. Einheit stationiert war. Der bäuerliche
Charakter des Dorfes ist zwar durch die stattlichen Fachwerk-
häuser erhalten geblieben, aber es gibt heute nur noch 3 haupt-
berufliche Landwirte.
Mit dem Hausbauwerk-WeberHaus beherbergt Linx ein bedeu-
tendes Industrieunternehmen der Stadt Rheinau und einen der
größten Fertighaushersteller in Europa mit über 750 Arbeits-
plätzen. Mit ihrer „Hans-Weber-Halle“ erhielt Linx eine der
attraktivsten Mehrzweckhallen des Ortenaukreises, die auch
gern zu repräsentativen Veranstaltungen benutzt wird.
HAUSGEREUT
148,00 ha, 133 m + NN, 215 Einwohner. 1163 erstmals urkund-
lich erwähnt als Dinghof des Thomasstiftes Straßburg. Vermutlich
kam das Dörflein mit Rheinbischofsheim 1274 unter Ludwig II.
zum Herrschaftsbereich der Grafen von Lichtenberg. Im Bischofs-
krieg 1429 musste das Dorf das Schicksal von Rheinbischofsheim
teilen und wurde ebenfalls in Schutt und Asche gelegt. Verschont
blieb nur die Kirche, die 1288 gebaut wurde und alle Kriege über-
Linx
St. Nikolaus Kabelle in Hausgereut