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12 Geschichte der Stadtteile in Kürze
MEMPRECHTSHOFEN
676,32 ha, 132 m + NN, 892 Einwohner. Seit dem Inkraft-
treten der Gemeindereform am 01. Januar 1973 grenzt Mem-
prechtshofen im Norden von Rheinau an den Landkreis Rastatt.
Ursprünglich war Memprechtshofen ein typisches Straßen- bzw.
Reihendorf, dies änderte sich mit der Bebauung östlich des
Dorfes nach dem Zweiten Weltkrieg.
Bis Anfang der 1960-er Jahre war Memprechtshofen rein
landwirtschaftlich strukturiert, heute stellt es den Charakter
einer Wohngemeinde mit zentral gelegenen öffentlichen Ein-
richtungen dar. Mitten im Dorf befinden sich alle öffentlichen
Einrichtungen: Rathaus, Bürgersaal, Kirche, Pfarrhaus, Freiwillige
Feuerwehr und der Dorfplatz mit einem Kinderspielplatz. Auch
die Pestalozzischule, Kindergarten, Schüler- und Jugendtreff so-
wie die Mehrzweckhalle sind von hier aus in kurzer Entfernung
zu erreichen.
Die urkundliche Ersterwähnung mit dem Ort Renichenloche
(Renchenloch) stammt aus dem Jahre 1279. Memprechtshofen
wurde unter der Bezeichnung Meimbrechtshouen 1342 in der
Regentenzeit der Herren von Lichtenberg erstmals genannt.
Die zwei früher bischöflich-straßburgische Lehensorte Renichen-
loche und Quergen, Ersterwähnung 23.04.1295 und 1390 Villa
Querge genannt, bildeten 1453 mit Memprechtshofen eine
Bauernschaft. Renchenloch befand sich am Ortsausgang in Rich-
tung Scherzheim und Quergen existierte im Bereich des heutigen
Panzergrabenehrenmals.
In Kriegszeiten hatte Memprechtshofen durch die Lage an
einer Heerstraße immer sehr zu leiden. So beispielsweise 1675
im holländischen Rachekrieg, bei der Einquartierung fran-
zösischer Truppen am 20. April 1797 unter General Moreau
standen hat. Mit dem Heidenkirchlein in Freistett zählt die Haus-
gereuter Kapelle mit ihren Fresken zu den heimat- und kulturge-
schichtlichen Kostbarkeiten des Hanauerlandes. Bei der Aufteilung
des Korker Waldes im Jahr 1811 erhielt Hausgereut entsprechend
der Bürgerzahl 19 ha. 1590 zählte das Dorf etwa 50 Einwohner.
Die Heimsuchungen in Kriegszeiten musste Hausgereut in den
folgenden Jahrhunderten mit Rheinbischofsheim teilen. Beim
Übergang des Hanauerlandes an Baden 1802 zählte das Dorf 92
und 1833 bereits 126 Einwohner. 1784 erfolgte die Trennung
von Holzhausen und die Verbindung mit Rheinbischofsheim
durch Wahl eines gemeinsamen Bürgermeisters. Durch Gesetz
vom 11. April 1844 wurde die Selbständigkeit von Hausgereut
wieder hergestellt.
Kirche und Rathaus in Memprechtshofen