Stadt Rheinau Informationsbroschüre

GESCHICHTE DER STADTTEILE IN KÜRZE Schriftliche Aufzeichnungen über Helmlingen besitzen wir erst mit dem Eintritt der Herrschaft der Grafen von Lichtenberg. Bischof Konrad III. von Straßburg (1274 – 1299) hat das Land auf seinen Neffen Ludwig III. vererbt. Im 14. Jahrhundert gehörte Helmlingen mit Muckenschopf und Scherzheim zum Burgbezirk Lichtenau. Heimatgeschichtlich interessant ist der Überfall der Helmlinger Bürger im Jahr 1423 auf einen Warenzug des Grafen Friedrich von Zoller. Auch am Sturm auf das Kloster Schwarzach im Jahre 1525 waren Helmlinger dabei. 1590 zählte Helmlingen 125 Seelen. Die verheerenden Hochwasser des Rheins und die herrschaftlichen Be- sitzverhältnisse hemmten die Entwicklung sehr. Im Dreißigjährigen Krieg musste das Dorf das furchtbare Schicksal der Nachbarge- meinden teilen und wurde 1647 fast vollkommen zerstört. Auch während der späteren Kriegswirren hatte Helmlingen wie die Nachbargemeinden zu leiden. 1790 war das Dorf wieder auf etwa 390 Einwohner angewachsen. Ein großes Hochwasser im Jahre 1882 verursachte in dem Ort derartig große Schäden, so dass die Bewohner ihre Wohnhäuser an anderer Stelle errichten muss- ten. Im Februar 1945 lag das Dorf unter Beschuss, wobei fast alle Häuser beschädigt und ein Haus vollkommen zerstört wurde. Eine Frau und zwei Männer wurden dabei getötet. LINX MIT ORTSTEIL HOHBÜHN 819,38 Hektar, 135 Meter + NN, 1225 Einwohner. Die Gemeinde wird erstmals im Jahr 1139 unter dem Namen Lingiesen genannt. Ihre Lage beiderseits der Bundesstraße 36 und der früheren Heerstraße war für die Bevölkerung nicht immer von Vorteil. Im Laufe der vergangenen Jahrhunderte musste das Dorf während der zahlreichen Kriegswirren unsägliches Leid über sich ergehen lassen. Im Korker Waldbrief von 1476 ist Linx als Waldgenosse genannt. Bei zahllosen Durchmärschen im Dreißigjährigen Krieg von Freund und Feind großen Leiden ausgesetzt, zählte Linx 1637 nur noch 14 Menschen. Aber immer wieder wurden die abgebrannten Hofstätten neu aufgebaut. Von ortsge­ schichtlicher Bedeutung ist die ev. Vincensius-Kirche. Der untere Teil des Turmes ist mit Fresken ausgestattet und stammt aus dem Jahre um 1360. Im Zuge der Rheinregulierung wurde von Tulla 1821 eine Rinnbachbrücke erbaut, welche heute noch vorhanden ist. 1833 betrug die Einwohnerzahl 884 Personen, ging aber bis zur Jahrhundertwende auf 727 zurück. Von 1919 bis 1930 musste Linx die französische Besetzung ertragen, für die 1925 eine Kaserne gebaut wurde, in der nach dem Kriege bis Anfang der 90er Jahre eine franz. Einheit stationiert war. Der bäuerliche Charakter des Dorfes ist zwar durch die stattlichen Fachwerk- häuser erhalten geblieben, aber es gibt heute nur noch drei hauptberufliche Landwirte. Mit dem Hausbauwerk-WeberHaus beherbergt Linx ein bedeu- tendes Industrieunternehmen der Stadt Rheinau und einen der größten Fertighaushersteller in Europa mit über 750 Arbeits- plätzen. Mit ihrer „Hans-Weber-Halle“ erhielt Linx eine der attraktivsten Mehrzweckhallen des Ortenaukreises, die auch gern zu repräsentativen Veranstaltungen benutzt wird. HAUSGEREUT 148,00 Hektar, 133 Meter + NN, 216 Einwohner. 1163 erstmals urkundlich erwähnt als Dinghof des Thomasstiftes Straßburg. Vermutlich kam das Dörflein mit Rheinbischofsheim 1274 unter Ludwig II. zum Herrschaftsbereich der Grafen von Lichtenberg. Im Bischofskrieg 1429 musste das Dorf das Schicksal von Rhein- bischofsheim teilen und wurde ebenfalls in Schutt und Asche gelegt. Verschont blieb nur die Kirche, die 1288 gebaut wurde und alle Kriege überstanden hat. Mit dem Heidenkirchlein in Linx Hohbühn Hausgereut 7

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