Seniorenbroschüre Rudolstadt

22 DEMENZ Demenz ist neben Depression die am häufigsten diagnostizierte gerontopsychiatrische Erkrankung in Deutschland. Etwa eine Million Menschen leiden hierzulande daran. Etwa zwei Drittel der Betroffenen werden von ihren Angehörigen betreut. Bedeutung Unter Demenz versteht man rein medizinisch eine Erkrankung des Gehirns, bei der vor allem das Gedächtnis und die Sprache mit der Zeit immer schlechter funktionieren. Der Betroffene verliert zunehmend die Kontrolle über sein Denken und Handeln, wodurch sich seine Persönlichkeit und sein Verhalten verändern. Dieser Zustand ist auch für die Angehörigen sehr belastend, da Demenzkranke mit fortschreitender Erkrankung oft wichtige Stationen ihres Lebens einfach vergessen und manchmal sogar gewalttätig werden. Darüber hinaus stellt die häusliche Pflege eine enorme psychische und finanzielle Belastung für die Angehörigen dar. Medizinische Hilfe, die die Symptome wirksam lindern könnte, wird oft zu spät in Anspruch genommen, da Demenz in der heutigen Gesellschaft immer noch ein Tabuthema ist. Eine frühe Diagnose bedeutet für die Betroffenen einen Zeitgewinn. Im günstigsten Fall kann durch die Einnahme von Medikamenten der Krankheitsverlauf verlangsamt und damit noch viele Jahre Lebensqualität gewonnen werden. Es bleibt mehr Zeit für präventive Maßnahmen, um im Sinne des Patienten ein Netzwerk von Hilfen aufzubauen und Entscheidungen für den weiteren Krankheitsverlauf zu treffen. © Robert Kneschke/AdobeStock

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=