Seniorenbroschüre Rudolstadt

25 Grundsätzlich sollten bei der Auswahl der Pflegeeinrichtung alle noch vorhandenen Ressourcen des Demenzkranken genutzt werden. Darüber hinaus ist darauf zu achten, dass die Pflegeeinrichtung über speziell für Demenzkranke geschultes Personal verfügt. Hausgemeinschaften bzw. betreute Wohngruppen haben den großen Vorteil, dass die Betroffenen noch einen Großteil ihrer Ressourcen im Alltag nutzen können. So wird beispielsweise gemeinsam gekocht und der Tisch gedeckt. Gleichzeitig gibt es aber qualifiziertes Pflegepersonal, das rund um die Uhr für die Betroffenen da ist. Pflegebedarf und Betreuungsangebote Der Pflegebedarf von Menschen mit Demenz orientiert sich in erster Linie an den noch vorhandenen kognitiven Fähigkeiten. Je nach vorhandenen Ressourcen können sich die Betroffenen im Rahmen der Grundpflege unter Anleitung häufig noch selbst versorgen. Hinzu kommen häufig Hilfen wie das Anziehen und die Kontrolle der Nahrungsaufnahme. Auch bei Menschen mit Demenz ist darauf zu achten, dass sie ausreichend Nahrung und Flüssigkeit zu sich nehmen. Der Pflegebedarf ist jedoch immer am individuellen Zustand des Betroffenen zu messen und lässt sich nicht in festgelegten Kategorien messen. So sehr es sich bei Demenz um ein nach ICD-10 definiertes Krankheitsbild handelt, so individuell ist der Krankheitsverlauf. Die Pflegebedürftigkeit wird in erster Linie durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) festgestellt. Darüber hinaus kann die Pflegebedürftigkeit auch durch den Hausarzt oder einen entsprechend qualifizierten Facharzt für Psychiatrie festgestellt werden. Zu Beginn der Erkrankung wird in der Regel ein so genannter Betreuungsassistent zur Seite gestellt. Dieser Alltagsbegleiter soll es dem Demenzkranken ermöglichen, so lange wie möglich in seiner gewohnten Umgebung zu leben. Die Betreuungsassistenten übernehmen alltägliche Aufgaben im Haushalt und leichte pflegerische Tätigkeiten. Sie dürfen jedoch keine Tätigkeiten einer examinierten Pflegekraft ausüben. Ein weiterer individueller Bedarf von Menschen mit Demenz besteht in der Inanspruchnahme spezifischer Betreuungsangebote. Dies können neben Selbsthilfegruppen (vor allem in der Anfangsphase der Erkrankung und für Angehörige) auch Tageskliniken oder stundenweise Betreuungsangebote sein. Darüber hinaus gibt es auch so genannte Kurzzeitpflegeplätze. Diese dienen der Entlastung der Angehörigen für einen bestimmten Zeitraum. © Kzenon / AdobeStock

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