Informationsbroschüre Gemeinde Saal a.d.Donau

Saal wurde erstmals am 20. November 1002 schriftlich erwähnt, als Kaiser Heinrich II. der Äbtissin des Klosters Niedermünster in Regensburg den Sitz in Saal bestätigt: „Saal mit dem Forst, Wasser, Mühlen und alles was dazu gehört.“ Zu dieser Zeit lebten schon viele Jahrhunderte Menschen in und um Saal. So hat man nahe der Einmündung des Feckinger Baches in die Donau Überreste von Siedlungen aus der Hallstattzeit (Ende des 9. Jahrhunderts vor Christus) und bei Untersaal Flachgräber aus der Latènezeit (550 bis 420 vor Christus) gefunden. Spuren keltischer Siedler sind heute noch in Form eines Ringwalles auf dem Ringberg bei Untersaal zu finden. Am Donauufer bei Untersaal sind auch stumme Zeugen der römischen Herrschaft zu entdecken, die vier Jahrhunderte über die Gegend herrschten, bis die Bajuwaren im 6. Jahrhundert in die Donaugegend kamen. Sie nannten ihre Siedlung „Salla“ nach dem Bach, an dessen Ufer sie ihre Siedlungen errichteten. Der Feckinger Bach – wie er seit dem Mittelalter heißt – hat die Geschichte Saals auch durch seine Mühlen geprägt wie die Bockmühle (Plank-Mühle) in der Werkstraße, die Stiftmühle (Rummelmühle) in der Regensburger Straße oder die Bizl-Mühle (heutiges Sägewerk Fahrnholz). Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit gab es in Saal auch ein Schrannengericht (für Malefizsachen zuständig). Saal lag früher an der wichtigen Handelsstraße Augsburg–Regensburg, auf der auch bereits 1576 die Hofpostlinie von Prag nach Augsburg gefahren ist. 1613 wurde deshalb in Untersaal die Poststation im damaligen Haus Nr. 5 (heute Regensburger Straße 45) errichtet und blieb 200 Jahre in dem Gebäude. Ein Wappen mit einem alten Posthorn am Giebel des Gebäudes ist heute noch zu sehen. 1839 wurde die Poststation dann in die Gaststätte „Alte Post“ verlegt. Im Jahr 1871 wurde mit dem Bau der Eisenbahnstrecke Ingolstadt–Abensberg–Saal–Regensburg begonnen. 1874 wurde die Eisenbahnlinie Ingolstadt-Regensburg eröffnet, sie hieß damals „Donautalbahn“. Das erste Schulhaus in Saal gab es 1894 in der Werkstraße. Die Schule war damals zweiklassig und hatte 129 Kinder – insgesamt lebten damals mehr als 600 Menschen in Saal. Bis 1911 gingen auch Mitter- und Peterfeckinger Kinder in Saal zur Schule. 1926 wurde das inzwischen abgerissene Mädchenschulhaus in der Hauptstraße errichtet. 1973 wurde das neu errichtete Gebäude der Grund- und Hauptschule in der Lindenstraße eröffnet. Damals besuchten 956 Schüler diese Schule. 1972 strukturierte der Freistaat Bayern durch die Gebietsreform Gemeinden und Landkreise neu und so wurden die ehemaligen Gemeinden Teuerting, Reißing und Einmuß (1972) sowie Mitterfecking (1978) der Gemeinde Saal a.d.Donau angegliedert. Die Einwohnerzahl betrug nach der Eingemeindung 4.640 Einwohner. GESCHICHTE: VOM MITTELALTER ZUR GEBIETSREFORM DAS WAPPEN Das Wappen von Saal a.d.Donau ist blau, diagonal von links oben nach rechts unten verlaufen drei silberne Balken. Oben rechts ist ein goldenes Posthorn mit goldener Schnürung abgebildet. Der dreifache Diagonalbalken geht auf die ortsansässige und adelige Familie Saller (Salla) zurück, die wahrscheinlich bereits um 1400 ausgestorben war. Das Siegel der Familie ist durch ein Siegel Ludweich Sallers überliefert, das in einer Urkunde der damaligen Reichsstadt Regensburg von 1398 zu finden ist. Das goldene Posthorn dokumentiert die Poststation des Adelshauses Thurn und Taxis in Saal a.d.Donau, die schon um 1530 errichtet wurde und für die seit 1630 Posthalter nachweisbar sind. Die bayerische Postexpedition folgte 1808. Die Wappenführung besteht seit 1960. Gemeindeporträt 8

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