Energetische Gebäudesanierung - Rhein-Sieg-Kreis

dule mittlerweile auch im flachen Winkel oder in Ost- West-Ausrichtung sehr gut betreiben. Vor zehn Jahren war die Empfehlung noch, dass das Dach im besten Fall nach Süden ausgerichtet sein und ca. 30° Nei- gung haben sollte. Auch Verschattungen sind durch moderne Leistungselektronik zu einem kleineren Pro- blem geworden, sodass sich mittlerweile fast jedes Dach belegen lässt. Vor der Montage auf Bestandsgebäuden empfiehlt es sich, das Hausdach zu überprüfen, um poröse Unter- spannbahnen, fehlende Dämmungen oder defekte Dachziegel auf diesem Weg direkt zu erneuern. Bei einer Lebensdauer von mindestens 20 Jahren sollte auch das darunterliegende Dach mindestens die glei- che Zeit ohne Sanierung auskommen. Im Zuge der Elektroinstallation sollte auch der Zählerschrank auf den neuesten Stand gebracht werden. Fazit: Solarstrom lohnt sich heute mehr denn je und schafft durch die Möglichkeit des Eigenverbrauchs eine gewisse Unabhängigkeit von Stromversorgern und Schutz vor steigenden Strompreisen. Wichtige Begriffe Anlagenleistung [kWp] – gibt die Nennleistung aller Solarmodule an. Private Dachanlagen sind meist kleiner als 10 kWp. Speicherkapazität [kWh] – gibt die nutzbare Spei- chergröße an, die nutzbare Kapazität eines Strom- speichers kann kleiner als die Anlagengröße sein. Eigenverbrauch – Der Anteil des produzierten Solarstroms, welcher nicht ins öffentliche Strom- netz eingespeist wird und im Haushalt verbleibt. Autarkie – der Anteil des von der Solarstromanlage und Speichersystems bereitgestellten Stroms am Gesamtenergieverbrauch. Durch einen hohen Aut- arkiegrad wird wenig Strom vom Stromnetz bezo- gen und die Stromrechnung verkleinert. Solarstrom Strom von der Sonne selbst produzieren und nutzen Solarstrom – lohnt sich das überhaupt noch? Wir sagen „Ja“, aber die Betrachtungsweise hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Waren Solarstroman - lagen (auch Photovoltaikanlagen genannt) anfangs nur zur reinen Einspeisung von Strom gedacht – Anla- genbetreiber erhielten anfangs eine hohe Einspeise- vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), steht mittlerweile die Eigennutzung und auch Speicherung des erzeugten Stroms im Vordergrund. Leider haben viele Änderungen des EEG zu Verunsiche- rungen bei Hausbesitzern geführt. Diese Anpassun- gen sind aber bewältigt und die Einspeisevergütung befindet sich auf einem stabilen Niveau, das an den weiteren Ausbau der Solarenergie in Deutschland gekoppelt ist. Die Wirtschaftlichkeit einer Solarstrom­ anlage wird heute viel mehr vom Eigenverbrauch als von der über 20 Jahre garantierten Einspeisevergü - tung beeinflusst, da der selbst erzeugte Strom mit ca. 0,11 €/kWh deutlich günstiger als die aktuellen Stromtarife ist. Auch die zusätzliche Investition in einen Stromspeicher kann sich lohnen. Hier sollten aber die Größen von Solarstromanlage und Energie- speicher auf den aktuellen und auch künftigen Strom- verbrauch des Haushalts abgestimmt werden. Der selbst erzeugte Strom lässt sich neben dem allge- meinen Haushaltsverbrauch beispielsweise auch zum Heizen oder zur Ladung eines Elektromobils nutzen. Grundsätzlich besteht eine Solarstromanlage aus Solarmodulen, Montagesystem, Kabeln, Wechsel- richter und einem System zum Energiemanagement/ -monitoring. Dadurch können Stromproduktion und -verbrauch auch über das Internet überwacht werden. In den letzten Jahren hat sich die Leistung eines Solar - moduls deutlich erhöht, während die Kosten immer weiter gesunken sind. Dadurch lassen sich Solarmo- 26 Gebäudetechnik © anweber – Fotolia

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