Energetische Gebäudesanierung - Modernisieren im Rhein-Sieg-Kreis

31 Gebäudetechnik – Heizungssysteme, Photovoltaik, Smart-Home-Technik Solarstrom Strom von der Sonne selbst produzieren und nutzen Solarstrom – lohnt sich das überhaupt noch? Wir sagen „Ja“, aber die Betrachtungsweise hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Waren Solarstromanlagen (auch Photovoltaikanlagen genannt) anfangs nur zur reinen Einspeisung von Strom gedacht – Anlagenbetreiber erhielten anfangs eine hohe Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), steht mittlerweile die intelligente Eigennutzung und auch Speicherung des erzeugten Stroms im Vordergrund. Leider haben viele Änderungen des EEG zu Verunsicherungen bei Hausbesitzern geführt. Diese Anpassungen sind aber bewältigt und die Einspeisevergütung befindet sich auf einem stabilen Niveau, das an den weiteren Ausbau der Solarenergie in Deutschland gekoppelt ist. Die Wirtschaftlichkeit einer Solarstromanlage wird heute viel mehr vom Eigenverbrauch als von der über 20 Jahre garantierten Einspeisevergütung beeinflusst, da der selbst erzeugte Strom mit ca. 0,11 €/kWh deutlich günstiger als die aktuellen Stromtarife ist. Auch die zusätzliche Investition in einen Stromspeicher kann sich lohnen. Hier sollten aber die Größen von Solarstromanlage und Energiespeicher auf den aktuellen und auch künftigen Stromverbrauch des Haushalts abgestimmt werden. Der selbst erzeugte Strom lässt sich neben dem allgemeinen Haushaltsverbrauch beispielsweise auch zum Heizen oder zur Ladung eines Elektrofahrzeugs nutzen. Grundsätzlich besteht eine Solarstromanlage aus Solarmodulen, Montagesystem, Kabeln, Wechselrichter und einem System zum Energiemanagement/-monitoring. Dadurch können Stromproduktion und -verbrauch auch über das Internet überwacht werden. In den letzten Jahren hat sich die Leistung eines Solarmoduls deutlich erhöht, während die Kosten immer weiter gesunken sind. Dadurch lassen sich Solarmodule mittlerweile auch im flachen Winkel oder in Ost-West-Ausrichtung sehr gut betreiben. Vor zehn Jahren war die Empfehlung noch, dass das Dach im besten Fall nach Süden ausgerichtet sein und ca. 30° Neigung haben sollte. Die Kommunale Wärmeplanung Ihrer Kommune gibt Informationen über den Ausbau von klimafreundlichen Wärmenetzen, Gebiete mit vorrangigem Einsatz von Wärmepumpen und anderen klimafreundlichen Einzelheizungen oder auch zu möglichen Wasserstoffgebieten. Den Stand in Ihrer Kommune finden Sie auf den Webseiten der Städte und Gemeinden oder unter www.energieagentur-rsk.de/waermewende. Raumluftqualität durch moderne Lüftungsanlagen Noch vor einigen Jahren brauchte man sich um eine ausreichende Lüftung in unseren Häusern keine Gedanken machen. Die Fensterfugen, das Mauerwerk oder auch das Dach ließen unfreiwillig eher zu viel Frischluft in die Räume als zu wenig. Seitdem hat sich energetisch viel verändert. Gerade neue oder modernisierte, gut isolierte Gebäude und Dächer zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass bei geschlossenen Fenstern kein Luftzug mehr durch undichte Fugen oder Ritzen dringt. Das ergibt jedoch ein neues Problem: dicke Luft. Kochen, Waschen, Duschen, Atmen – täglich produziert jeder Mensch bis zu vier Liter Wasser, die an die Luft abgegeben werden. Wird diese Feuchtigkeit nicht aus der Wohnung transportiert, schlägt sie sich an kalten Stellen wie etwa Außenwänden nieder. Ein regelmäßiger Austausch der verbrauchten Raumluft gegen frische Außenluft verhindert, dass sich Schimmel bildet. Experten empfehlen alle zwei bis drei Stunden für fünf Minuten zu lüften und im Optimalfall für Durchzug zu sorgen. Einfacher geht es mit steuerbaren Fenstern. So können Mieter und Eigentümer mit der Fernbedienung individuelle Abläufe festlegen, die den Expertenrat berücksichtigen. Die Fenster öffnen und schließen sich, auch wenn die Bewohner nicht zu Hause sind oder das Lüften vergessen. Eine kontrollierte Be- und Entlüftung sorgt für nie da gewesene Luftqualität in unseren Wohnräumen. Außerdem können Hausstauballergiker genauso frei durchatmen wie Pollenallergiker. Ein positiver Nebeneffekt: Der kurze Zeitraum beim automatischen Lüften sorgt für einen geringen Energieverlust. Es genügt, den Ablauf einmal einzugeben, um jeden Tag für ausreichend Luftaustausch zu sorgen. Tipp: Bevor Sie sich für eine Lüftungsanlage entscheiden, sollten Sie sich vorab die Anlage möglichst in einem Gebäude vorführen lassen, damit Sie eine sichere Entscheidung treffen können. Der Komfortgewinn ist nur schwer in Worte zu fassen, die Energieeinsparung ist deutlich spürbar.

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