Informationsbroschüre der Verwaltungsgemeinschaft Sigmarszell

8 Vorstellung Mitgliedsgemeinden Von 1290 bis 1417 kauft das Spital Lindau in Stockenweiler und Volklings mehrere Höfe und Grundstücke. 1407 lässt das Spital den heute unter Naturschutz stehenden Stockenweiler Weiher anlegen, um den großen Fischbedarf für die Fastenzeit decken zu können. 1353 hat Hergensweiler 30 Höfe, was auf ca. 150 Einwohner schließen lässt. 1682 wird auf dem Moränenrücken südlich des Dorfes, neben dem Pestfriedhof, die Antoniuskapelle erbaut. 1770 wird Stockenweiler vereinödet, 1775 Rupolz, 1777 Hergensweiler und Volklings, 1779 Schillers und 1790 Obernützenbrugg. 1785 kommen die auf der „Bregenzer Seite“; also zu Österreich gehörenden Ortschaften Immen, Haggenberg, Umgangs, Oberstaufen, Vogelhag und Infang von der Pfarrei Hergensweiler zur Pfarrei Niederstaufen. Die Pfarrei Hergensweiler gehört von 1280 bis 1805 dem Kloster Weingarten, die Hauptmannschaft, also die politische Gemeinde jedoch bis 1805 zum äußeren Gericht Lindau. Dies betrifft jedoch nur die niedere Gerichtsbarkeit. Die hohe Gerichtsbarkeit stand dem Hause MontfortTettnang zu. 1805 wird Lindau und somit auch Hergensweiler bayrisch. 1818 werden durch Gemeinde-Edikt die politischen Gemeinden gebildet. Hergensweiler hat 85 Häuser mit 547 Einwohnern. 1853 wird die Eisenbahn-Teilstrecke Immenstadt – Lindau der „Ludwig-Süd-Nord-Bahn“ fertig. Eine Haltestelle bekommt Hergensweiler jedoch erst 1887. 1899 wird im Gasthof Schweinberger eine Postagentur eingerichtet. 1910 brennt in Hergensweiler das erste elektrische Licht. Im Weltkrieg 1914/18 lässt der weitblickende Bürgermeister Lampart mit russischen Kriegsgefangenen eine Wasserleitung von Handwerks nach Hergensweiler bauen. Daraus entsteht der Zweckverband Handwerks-Gruppe, der heute noch die Wasserversorgung der Gemeinden Hergensweiler, Sigmarszell, Weißensberg und den Lindauer Stadtteil Oberreitnau versorgt. Am 01.05.1930 wird durch den Gebirgstrachtenverein ,,D‘Leiblachtaler“ das Heimat-Museum gegründet. Milchwirtschaft, Viehzucht, Obst- und Ackerbau sind seit jeher die Haupterwerbszweige der Bevölkerung. Seit 150 Jahren hat sich die Personenzahl in der Gemeinde mehr als verdoppelt. Ebenso konnte durch Neulandgewinnung und Feldverbesserung der Viehbestand verdoppelt werden. Rund 125 Wohnhäuser wurden in der genannten Zeit neu erstellt. Bei der Nummerierung der Gehöfte bzw. der Wohnhäuser im Jahre 1812 sind es 89 Hausnummern. Die hinzugekommenen Hausnummern teilen sich in halbe, drittel, viertel und zehntel Nummern auf, bis im Jahre 1964 erstmals und im Jahre 1975 zum zweiten Mal dies korrigiert und Straßennamen eingeführt wurden. Die Jahre 1964 bis 1976 spielen in der Entwicklung der Gemeinde Hergensweiler eine bedeutende Rolle. Unter Bürgermeister Strodel wird 1965 ein neuer Friedhof gebaut und 1967 die Ortskanalisation verlegt. 1966 wird Hergensweiler das Gemeindewappen verliehen. Dies ist auch der Anlass, das erste Kinderfest zu veranstalten, das inzwischen zu einem festen Bestandteil des Hergensweiler Festes geworden ist. Antoniuskapelle Hergensweiler

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