Maßnahmen zur Wohnraumanpassung im Landkreis Straubing-Bogen

26 Wohnraumanpassung bei Demenz Die Bedeutung der eigenen vier Wände für Demenzkranke Am liebsten zu Hause wohnen und leben – das ist natürlich die Wunschvorstellung vieler älterer Menschen. Doch für Demenzkranke hat die eigene Wohnung zudem eine ganz besondere Bedeutung. Wenn das Gedächtnis nachlässt und die Orientierung im Laufe einer Demenzerkrankung immer schwieriger wird, erhalten die eigene Wohnung und die gewohnte Umgebung einen besonders hohen Stellenwert. In den eigenen vier Wänden werden durch die Krankheit verloren gegangene Fähigkeiten kompensiert. Betroffene müssen sich nicht an eine neue, fremde Umgebung anpassen. Die eigene Wohnung hat vielfältige Funktionen: Sie bietet Handlungs- und Bewegungsmöglichkeiten, sie bietet einen Gefühls- und Wahrnehmungsraum, hier findet Kommunikation statt und man identifiziert sich mit ihr. Je mehr sich Demenzkranke in ihre Wohnung zurückziehen – wenn alltägliche Dinge wie Einkaufen oder Spazierengehen immer schwieriger und irgendwann unmöglich werden – desto höher wird ihre Bedeutung. Trotz der nachlassenden Fähigkeiten können sie hier noch eine Weile ihren Alltag bewältigen. Wohnraumanpassung – Veränderungen werden nötig Durch fortschreitende Demenz wird die Orientierung selbst in den eigenen vier Wänden immer schwieriger, jedoch kann die Lebensqualität in der vertrauten Wohnung bereits durch kleine Maßnahmen deutlich verbessert werden. Zu viele Veränderungen können die Betroffenen aber auch überfordern und Ablehnung hervorrufen. Die Bedürfnisse der Betroffenen sind sehr unterschiedlich. Daher sollte das Tempo der Anpassungen an die individuellen Fähigkeiten angepasst werden. Des Weiteren ist zu beachten, dass sich die Krankheit und die Fähigkeiten der Personen im Laufe der Jahre erheblich verändern. Deshalb sollte man Veränderungen im Wohnumfeld einerseits mit Bedacht und später behutsam auf das Krankheitsstadium angepasst vornehmen. Vertrautheit spielt eine wesentliche Rolle bei Demenz. Gegenstände und Möbel, die einen emotionalen Wert für den Betroffenen haben, sollten nicht entfernt werden. Daneben können Methoden und Hilfsmittel, die in der Jugend des Erkrankten angewandt wurden, zu mehr Selbstständigkeit führen: zum Beispiel Armaturen mit Kreuzgriff oder Zugkordeln an Toilettenspülungen. Bewegungsmelder, indirekte Lichtquellen und vertraute Gegenstände hingegen sorgen für eine bessere Orientierung in der Wohnung. Teppichböden und Vorhänge dämpfen den Umgebungslärm, sollten aber keine Hindernisse und Stolperfallen darstellen. Des Weiteren empfiehlt es sich, spiegelnde Flächen in den Räumen zu entfernen oder zu verdecken. Wohnraumanpassung bei Demenz © Africa Studio - stock.adobe.com

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