Seite 11 - Blickpunkt Landkreis Tuttlingen

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In dieser Landschaft gibt es viele
Plätze, die Menschen aufsuchen,
um anzukommen und aufzuatmen.
Wenn ich an einem solchen Platz
leben und arbeiten darf, dann sehe
ich: Hier steht nichts mehr auf dem
Weg nach oben. –Wenn ich hier
leben und arbeiten darf, richtet
sich der Blick in dieWeite. Mir ist
Weitsicht geschenkt. –Wenn ich
dieseWeite vor mir habe und von
oben nach unten schaue, wird mir
deutlich, dass manches schwindend
klein wird, was wir oft viel zu wichtig
nehmen. In dieser Landschaft und
in der Stille lernt man, das We-
sentliche vom Unwesentlichen zu
unterscheiden.
Pater Alois Andelfinger,
von 1998 bis 2011 Superior der
Claretiner-Ordensgemeinschaft auf
dem Dreifaltigkeitsberg
Unser Süden
liegt auf der Eck.
Dor t verabschiedet sich mit einem großar tigen „Event“ der Landkreis
Richtung Bodensee. Der Schwäbische Jura geht über in die Moränen-
landschaft der eiszeitlichen Gletscher, die von den Alpen bis an die
Alb reichen. Dieses „Alb-Eck“ ist jedoch nicht nur aus geologischer
Sicht ein Or t der Begegnung. Nordwär ts schützt der kahle Rücken des
Witthoh die kleingliedrige Berg- und Tallandschaft entlang der Donau
und ihrer Zuflusstäler. Nach Süden verlier t sich der Blick in schier
endlos blau-dunstiger Weite, bis er am Zackenfiligran der Schweizer
Alpenkette Halt findet. Grüßt da wirklich schon das „Schwäbische
Meer“? Was für eine großar tige Aussicht. Die Vielzahl sakraler Bauwer-
ke – wahre Kirchen-Festungen in Emmingen und Liptingen, barocke
Kleinode in Hattingen und Mauenheim, bemerkenswer te Kapellen
undWegekreuze – lässt die grenzenloseWeitsicht auch in spirituellem
Sinne begreifen.
LANDSCHAFT: ÜBERALL GUTE AUSSICHTEN
WEITBLICK AUF DER ECK
Blick von der Kapelle St. Johannes und Jakobus auf demWitthoh auf die Hegauberge