Informationsbroschüre Utting NATÜRLICH AM AMMERSEE

10 | Utting Natürlich am Ammersee Rathaus + Gemeinde Nichts könnte die damalige Bedeutung der Ansiedlung mehr unterstreichen, als dass sie schon 1356 in einer Urkunde Kaiser Ludwigs des Bayern „Markt” genannt wird, ebenso noch einmal 1410. 1458 verlieh Herzog Albrecht III. die Hofmark Utting an das Kloster Andechs, das von da an die niedere Gerichtsbarkeit bis 1803 aus- übte und einen eigenen Amtmann einsetzte. Das Kloster Steingaden erhielt nach einer Urkunde von 1473 zwei Teile des Groß- und Kleinzehents zu Utting. Die stattliche Pfarrkirche Mariä Heimsuchung hat im Jahr 1819 der Landsberger Baumeister Joseph Köpfle neu errichtet, wobei ältere Umfassungsmauern übernommen wurden. Der massige Turm mit Zwiebelhaube war 1770 bei einem Erdbeben eingestürzt; sein Wiederaufbau erfolgte auf den Fundamenten eines romanischen Chorturmes. Von wesentlich höherer architektonischer Bedeutung ist die am Südwestausgang des Dorfes gelegene St. Leonhardskirche. Sie wurde in den Jahren 1707 bis 1712 als barocker Saalbau errichtet, nachdem schon seit dem Mittelalter hier eine Kapelle gestanden war. Der Entwurf dürfte auf den damaligen Klosterbaumeister Michael Natter zurückgehen, der aus der Vorarlberger Bauschule kam. Am 1. Januar 1972 kam der Ortsteil Holzhausen am Ammersee auf eigene Initiative von der Gemeinde Rieden zur Gemeinde Utting. Holzhausen ist urkundlich überliefert als Isanhart aus dem Geschlecht der Huosier im Jahr 776, der einige seiner Güter darunter „Holzhusun” (Häuser am Holz) dem Kloster Schlehdorf vermachte. 1226 besaß ein gewisser Otto Fues von Bernried das Patronatsrecht in „Holzhusin” und das dortige Gut Vischlehen. Im 14. Jahrhundert hatte bereits das Kloster Dießen den „unteren und den oberen Hof” im Besitz. 1456 – damals bestand der Ort aus nur vier Anwesen – wird die St. Ulrichskirche als „Pfarrkirche” erwähnt, was auch Plazidus Braun in seiner Geschichte der Diözese Augsburg ausdrücklich festhält; zum Mindes- ten hatte der Ort damals pfarrliche Rechte. In aussichts- reicher Lage steht die Filialkirche St. Ulrich, ein einfacher Bau mit romanischem Langhaus und halbrundem Chor. An dessen Südseite befindet sich ein niedriger Zwiebel - turm, dessen Oberteil wohl im Jahr 1801 errichtet wurde. Ferner kam noch nach der kommunalen Neugliederung das Staatsgut Achselschwang hinzu. Achselschwang ist durch die Melkerschule bekannt. Utting, Kapelle, St. Kastulus – Außenansicht Utting, Luitpolddenkmal

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