Alles Wissenswerte über unsere Stadt Wangen im Allgäu

DIE ORTSCHAFTEN DER STADT WANGEN IM ALLGÄU 9 verteilt interessante Einblicke in das ländli- che Leben von früher geboten. Im angren- zenden Bauerngarten werden ursprüngliche Getreidesorten und Hackfrüchte angebaut, wie sie früher zur Selbstversorgung genutzt wurden. Neben dem Museum wurde das bei der Praßbergschule Wangen abgebaute Backhaus wieder aufgebaut und kann für historische Backerlebnisse bei der Ortsver- waltung gemietet werden. Die Pfarrei Leupolz geht nachweislich bis auf das Jahr 1275 zurück. In der Entstehungszeit der Kirche war der Pfarrsprengel noch relativ klein und im wörtlichen Sinne überschaubar. Er umfasste nämlich im Großen und Ganzen jenes Gebiet der heutigen Pfarrgemeinde, das vom Kirchberg aus zu übersehen war. Die Grenze verlief entlang der Linie Widdum- Steinberg-Oberweiler-Buchen-Ried-Bieten- weiler-Hub-Bach. In dieser Form hatte er im Wesentlichen über vier Jahrhunderte Be- stand. Die Pfarrgemeinde heute deckt sich nicht mit der ehemaligen politischen Ge- meinde. Im Norden sind es Teile der Gemein- de Kißlegg, die dem hiesigen Pfarrsprengel angehören. Der Süden der vorigen Gemeinde, insbesondere der Ortsteil Gaisbühl, gehören der Kirchengemeinde St. Ulrich, Wangen, an. Zur Zeit zählt die Pfarrei St. Laurentius um die 700 Seelen und wird gemeinsam mit der Pfarrei Karsee von der Kirchengemeinde St. Martin in Wangen im Allgäu versorgt. 2003 und 2004 entstand das Museum länd- liches Kulturgut. Das Museum ist im Dorf- stadel untergebracht. Auf ca. 1000 m² ist der Jahreskreislauf der Landwirtschaft aus- gestellt. Die Handwerksbetriebe die im Ort und mit der Landwirtschaft unmittelbar zu tun hatten sind ebenfalls zu besichtigen. 2007 wurde der höchstgelegene Weinberg Deutschlands angelegt. Zur Zeit sind wir dabei, die Ortsdurchfahrt mit Frühjahrsblühern, Blühstreifen, Stauden- beeten und Kräutergärtchen für unsere Gäste und Bürger noch attraktiver zu gestalten. Hervorzuheben ist, dass diese Maßnahmen mit ehrenamtlichem Engagement entstan- den sind. Stadtteil Neuravensburg (2.994 Einwohner) Das Wappen von Neuravens­ burg zeigt einen aufge­ richteten schwarzen Bär (Wappentier von St. Gallen) auf einer zweitürmigen Burg (Wappen von Ravensburg). Die bis 1972 selbstständige Gemeinde wur- de im Wesentlichen aus der früheren St. Gallischen Herrschaft Neuravensburg gebil- det. Sie hatte in der Burg ihren Mittelpunkt, die zum ersten Mal im 13. Jahrhundert ur- kundlich erwähnt wurde. Damals war sie im Besitz von Heinrich von Ravensburg, der wohl auch die Stadt am Fuße der Burg ge- gründet hat. Nach seinem Tod um 1270 ge- langte Neuravensburg auf dem Erbwege an das Kloster St. Gallen, das die Burg zum Verwaltungsmittelpunkt für seine Besitzun- gen im südlichen Oberschwaben und im westlichen Allgäu machte. Das Städtchen Neuravensburg blieb in der Frühphase seiner Entwicklung stecken. Nachdem die Herrschaft Neuravensburg, zu der auch die Pfarrgemeinden Roggenzell und Schwarzenbach gehörten, als Lehen oder Pfandschaft von den Äbten an mehrere Her- ren weitergegeben worden war, kam sie 1450 an die Stadt Lindau, bei der sie bis 1586 verblieb. Während dieser Jahre wurde die Burg im Bauernkrieg (1525) zerstört und 1614 als Schloss wieder aufgebaut. Die Herrschaft kam 1803 an den Fürsten von Dietrichstein und 1806 unter württember- gische Hoheit. Nachdem die Burg 1836 an einen Wangener Bürger verkauft worden war, begann der Abbruch. Nur der Turm ist als Wahrzeichen erhalten geblieben und in den Jahren 1995/96 grundlegend saniert worden. Heute ist Neuravensburg mit rund 3.000 Einwohnern die größte Ortschaft der Großen Kreisstadt Wangen im Allgäu. Die Lage zwi- schen Wangen und Lindau und die hervor- ragende Infrastruktur macht sie als Wohnort besonders attraktiv. Sowohl im Ortsteil Schwarzenbach als auch im Ortsteil Roggenzell sind in den letzten Jahren Baugebiete entwickelt worden. In Schwarzenbach soll in den nächsten Jahren ein weiteres entstehen. Kommunalpoliti- sches Ziel ist, die Dorfzentren von Roggenzell und Schwarzenbach mit Kirche, Friedhof, Gasthaus, Dorfgemeinschaftshaus und Dorf- platz weiterhin zu stärken. Der Bau und die Erweiterung des Dorfmarktes in zentraler Lage, Arztpraxen, Apotheke, Banken, Ge- schäfte und Handwerksbetriebe stärken die Infrastruktur und die Lebensqualität der Bevölkerung. Eine Turn- und Festhalle, der Boeckeler Stadel, die Erweiterung der Grund- schule und der Neubau und die Sanierung des Kindergartens haben ebenfalls zur Attraktivität Neuravensburgs beigetragen. Mehrere Sport- und Spielplätze, ein Mini- court, ein Bolzplatz und ein Beachvolleyball- Bindstraße

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