Einweihungsbroschüre - Rathausanbau Weil am Rhein

5 Aus über 30 Vorschlägen wählte ein Preisgericht den Entwurf der Architekten Willmann und Heinemann aus. Die beiden Diplom-Ingenieure wurden daraufhin mit der Umsetzung betraut. Im Frühjahr 1962 vollzog der damalige Bürgermeister Wilhelm Schellenberg den Spatenstich, der die Bauarbeiten einläutete. In 170 Arbeitstagen konnte der Rohbau bereits fertiggestellt werden. Das Skelett des Gebäudes bildet eine Stahlbetonkonstruktion, die außen mit Quarzgestein aus Südkärnten verkleidet ist. Am 4. Juni 1964 fand der symbolische Umzug der Verwaltung in das neue Rathaus statt. Vor den Wagen gespannt war der letzte in Altweil noch „diensthabende Muni“ (gemeindeeigener Zuchtstier), geführt von Stadtrat und Metzgermeister Ernst Schmidt. Auf dem Wagen saßen Bürgermeister Schellenberg, die Stadträte Dr. Eichin und Resin, der Ratsschreiber Wucherer, der Kämmerer Schöne sowie das Hausmeisterehepaar Weiß. Die letzte „Fuhre“ vom dörflichen Altweil zur städtischen Im August 1929 erhielt Weil das Stadtrecht und den Namenszusatz „am Rhein“. Abermals entwuchs die Verwaltung den Räumlichkeiten und musste einen Teil der Dienststellen wieder zurück in das alte Rathaus am Lindenplatz verlagern. Die Verwaltung war nun auseinandergerissen und durch die städtebaulichen Erweiterungen gen Westen nicht mehr zentral im Stadtgebiet gelegen. Stimmen nach einem Neubau wurden lauter. Durch die Kriegsereignisse und dringenden Herausforderungen der Nachkriegsjahre wurden erste Planungen aber wieder auf Eis gelegt. Der Bau von Wohn- und Schulraum hatte Priorität. Zwischenzeitlich angesammelte Rücklagen für den Rathausbau in Höhe von rund 80.000 Reichsmark fielen zudem der Währungsreform zum Opfer. Der allgemeine wirtschaftliche Aufschwung der 1950er und 1960er Jahre erfasste auch Weil am Rhein. In etwas mehr als einem Jahrzehnt verdoppelte sich die Einwohnerzahl auf zirka 18.000 Einwohner. Zu keiner Zeit gab es in Weil am Rhein ein schnelleres Bevölkerungswachstum. Unterdessen mietete die Stadtverwaltung im Jahre 1956 Räumlichkeiten im staatlichen Polizeigebäude an der Basler Straße sowie im städtischen Reise- und Verkehrsbüro in der Hauptstraße an. Für Ärger sorgten nicht selten kilometerweite Fehlgänge, zudem war ein rationelles Wirtschaften erschwert. Erst Ende der 1950er Jahre konkretisierten sich die Pläne für einen zentralen Rathausneubau. Im Oktober 1958 erfolgte der Grundsatzbeschluss des Gemeinderates. Architekturmodell Rathaus und Umgebung Beginn der Bauarbeiten, 1962

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