Willkommen in Weißenthurm

8 | | Preußische Zeit und jüngste Geschichte Seit dem Wiener Kongress (1815) war Weißenthurm bis zur Gleich- schaltung der deutschen Länder zur Zeit des Nationalsozialismus Teil der Preußischen Rheinprovinz. In diese preußische Zeit fielen wichtige Ent - scheidungen für die Siedlung am Weißen Turm: • 1828/29 erhielt die Hauptstraße, die sogenannte Koblenz-Kölner Straße, ihren heutigen geraden Verlauf. • Am 01.01.1866 wurde Weißenthurm durch die Verfügung des Preußischen Königs, des späteren Deutschen Kaisers Wilhelm I., vom 08.11.1865 selbstständige Gemeinde mit einer Gemarkungsgröße von rund 400 Hektar. Erster Bür - germeister der neuen Gemeinde war Hubert Hubaleck, zugleich Bürgermeister des Amtes Bassenheim. Weißen- thurm verdankt ihm sehr viel: Er war der eifrige Fürspre- cher der Selbstständigkeit, bewirkte 1867 die Verlegung der Amtsverwaltung nachWeißenthurm, förderte den Bau der kath. Pfarrkirche und der Weißenthurmer Volksschule. • Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Weißenthurm zur französischen Besatzungszone und seit 1947 zum neu gegründeten Land Rheinland-Pfalz. • Anlässlichdes hundertjährigenBestehens als selbstständige Gemeinde verlieh der damaligeMinisterpräsident Dr. Peter Altmeier am 25.06.1966 Weißenthurm die Stadtrechte. | | Beginn der Industrialisierung • 1845 erfand Friedrich Nebel einen haltbaren Stein aus Bims, Kalk undWasser – die Bimsindustrie entwickelte sich. • 1851 entstand die Brauerei Remy als Vorläufer der Nette- Brauerei. • 1858 erhielt Weißenthurm mit der Eröffnung der links - rheinischen Eisenbahn einen Bahnhof. Heute steht dieser unter Denkmalschutz. • 1860 begann die Schultheis-Brauerei ihren Betrieb. zum rechten Rheinufer – wurde das Angebot an Märkten erweitert: 1771 wurden am Weißen Turm sechs Jahr- und Viehmärkte abgehalten, die für die ganze Region bedeu- tend waren. Entsprechend vermehrte sich die Bevölkerung. Bereits 1706/07 errichteten die Bewohner ihre erste Kapelle, gehörten aber weiterhin zu den Mutterkirchen Kärlich und Kettig. Am Ende des 18. Jahrhunderts lebten am „Weißen Turm“ 201 Einwohner. | | Franzosen im Rheinland Ende des 18. Jahrhunderts brachte die Französische Revo - lution (1789) tief greifende Änderungen auch im Rheinland. Die deutschen Fürsten unterstützten die Ansprüche und Angriffe der adligen französischen Emigranten gegen die junge französische Republik. Sie wurden von den französi- schen Revolutionsarmeen zurückgeschlagen. Diese schoben ab 1794 die französische Grenze bis an den Rhein vor: Unser Raum wurde Teil des französischen Departements Rhein- Mosel mit der Hauptstadt Koblenz. Weißenthurm gehörte zunächst zur Mairie (Bürgermeisterei) Andernach, ab 1806 als Teil der Gemeinde Kettig zur Mairie Bassenheim. Ein heimatgeschichtlich herausragendes Ereignis dieser Zeit war der Rheinübergang der französischen Sambre-Maas- Armee am18.04.1797 vonWeißenthurmnach Neuwied. Den Übergang überwachte General Lazare Hoche vom Weißen­ thurmer Frauenberg aus, demStandort des heutigen Hoche- Denkmals. Alte Rheinbrücke als Stahlbalkenkonstruktion Bürgermeister Hubaleck

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