Baubroschüre Landkreis Würzburg

31 9. Die Bauausführung Das Gebäudeenergiegesetz verfolgt das Ziel, dass beim Neubau von Gebäuden und in bestimmten Fällen auch bei Maßnahmen an sowie in vorhandenen Gebäuden Energie eingespart werden soll und regenerative Energiequellen zu einem festgelegten Anteil genutzt werden müssen. Somit stellt die Energieeinspa- rung die beste „Energiequelle“ dar und ist zudem ein wichtiger Baustein der Energiepolitik. Das Hauptanliegen besteht darin, dass der Energiebedarf zum Heizen des Gebäudevolumens und zum Erwärmen des Brauchwassers bei Neubauten deutlich ge- senkt wird. Durch die Verpflichtung zur zumindest anteiligen Verwendung von regenerativen Energiequellen wird zudem ein wichtiger Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele geleistet. Der Gesetzgeber hat die Anforderungen für Neu- und Um- bauten im Gebäudeenergiegesetz konkretisiert. Über entspre- chende Nachweise ist die Einhaltung der Vorgaben durch den Bauherrn zu belegen. Bei Errichtung eines Gebäudes muss der Bauherr den Nachweis über die Einhaltung der Anforderun- gen nach dem Gebäudeenergiegesetz erbringen. Der GEG- Nachweis (früher: EnEV-Nachweis) muss vor dem Baubeginn vorliegen. Die Bauausführung ist vom Entwurfsverfasser ent- sprechend zu überwachen. Energieberatung bei Bauvorhaben Einer der wichtigsten Aspekte bei Bauvorhaben, seien es Sa- nierung, Renovierung oder Neubau, ist die Berücksichtigung von energetischen Gesichtspunkten bei der Planung. Zur Ein- haltung der gesetzlichen Vorschriften, aber auch um nach dem Abschluss der Maßnahme keine bösen Überraschungen zu erleben, müssen die verwendeten Baumaterialien und die eingesetzte Technik optimal aufeinander abgestimmt werden. Wo sich die Öffnung der Südfassade baulich nicht durchset- zen lässt, empfiehlt sich der Anbau eines Wintergartens. Damit lässt sich der Wohnbereich erweitern und eine ideale Über- gangszone zwischen innen und außen schaffen. Wärmedämmung und Wärmespeicherung Zur konsequenten Umsetzung der Baubiologie gehört der Klima- und Umweltschutz. Zu den wirksamsten Maßnahmen zählen hier eine verstärkte Wärmedämmung und eine energie- sparende Hausheizung. Der Einbau dichter Isolierglasfenster, eine optimale Wärmedämmung der Außenhülle und der Ein- satz alternativer Techniken helfen den Energieeinsatz und die Schadstoffbelastungen zu reduzieren. Wer jetzt seine Heizung auf einen gasbetriebenen Brennwertkessel umstellt, schont auf längere Sicht seine Geldbörse und die Umwelt. Wer dazu noch Sonnenkollektoren montieren lässt, die das Warmwasser in der wärmeren Jahreszeit ausschließlich mithilfe der Sonnenwärme bereitstellen, beweist, dass er den Umweltschutz ernst nimmt und dafür vorübergehend auch Mehrkosten in Kauf nimmt. Gebäudeenergiegesetz (GEG) Bei der Umsetzung der Energiewende und zum Erreichen der Klimaschutzziele ist der Gebäudesektor ein maßgebender Fak- tor. Der Anteil am Gesamtenergiebedarf beträgt in Deutschland bei den Haushalten 27 Prozent. Sowohl bei der Errichtung als auch beim Umbau und Sanierung von Gebäuden spielt daher der zukünftige Energiebedarf eine immer bedeutendere Rolle. Im Gebäudeenergiegesetz (GEG) hat der Gesetzgeber 2020 die bisherigen Regelungen des Energieeinspargesetzes (EnEG), der Energieeinsparverordnung (EnEV) und des Erneuerbare- Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG) zusammengefasst.

RkJQdWJsaXNoZXIy NDIyMzg=