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wo er einige seiner Hauptwerke (Steppenwolf,
Glasperlenspiel) verfasste und 1962 starb.
Zum anderen über den Hesse-Illustrator Gun-
ter Böhmer, der eine Zeitlang ebenfalls in
Montagnola lebte und der Hesse-Stadt Calw
einen Großteil seiner Werke in einer Stiftung
vermachte. „Wir haben alle den Zauber des
Anfangs gespürt.“ Mit dieser Anspielung auf
das berühmte Hesse-Zitat setzte Oberbür-
germeister Manfred Dunst a. D. am Tag der
Deutschen Einheit seine Unterschrift unter
das Städtepar tnerschaf tsabkommen zwi-
schen der Hermann-Hesse-Stadt Calw und
Collina d’Oro (Tessin). Das Abkommen wurde
geschlossen „in der Überzeugung, dass durch
partnerschaftliche Beziehungen zwischen den
Bürgern, Jugendlichen und Organisationen
eine bessere Verständigung und ein friedli-
ches Zusammenleben und dadurch auch eine
dauerhafte Verständigung zwischen einzel-
nen Nationen als Schritt zur Verwirklichung
des vereinigten Europas erzielt wird.“, wie
es im Vertragstext heißt. Vereinbart wurden
Diese Freund- und Partnerschaft ist in den vielen Jahren inten-
siv gewachsen. Durch Austausche bei offiziellen Festen, wie dem
Stadtfest, dem Dorffest in Latsch sowie dem Weihnachtsmarkt und
natürlich, nicht zu vergessen, bei vielen Urlauben wurden Bande
geflochten, die eine tiefe Freundschaft haben entstehen lassen.
Schüleraustausche, offizielle Treffen der Gemeinderätinnen und
Gemeinderäte, Kulturaustauschprogramme und vieles mehr haben
dazu beigetragen, dass diese Freundschaft nun bereits seit 57 Jahren
besteht.
Die Website von Latsch finden Sie unter
Weida
Weida, 8.000 Einwohner, zwischen Gera und
Greiz gelegen, wurde 1122 erstmals urkund-
lich erwähnt. Von Vogt Erkenbert II. gegründet,
entwickelte sich Weida im 13. Jahrhundert zur
Haupt- und Residenzstadt der Vögte, die einem
ganzen Land den Namen gaben. 500 Jahre lang
bestimmte das sächsische Adelsgeschlecht der
Wettiner den Gang der Geschichte. Handwerk und erste industri-
elle Ansätze verhalfen der „Wiege des Vogtlandes“ zur regionalen
Bedeutung. Heute präsentiert sich Weida als Dienstleistungszentrum
mit Handel und vielen Handwerksbetrieben. Besonders sehenswert
sind die Osterburg (1163), das Rathaus (1589), die Stadtkirche „St.
Marien“ (1350) und die Lohgerberei (1844). Die Städtefreundschaft
ist Ausdruck jahrzehntelanger Beziehungen (ab 1952) zwischen den
evangelischen Kirchengemeinden beider Städte. Nach der politi-
schen Wende im Jahre 1989 konnte die „Einbahnstraße“ in den
Beziehungen geöffnet werden.
Ein entsprechender Vertrag zum Abschluss einer offiziellen Städte-
freundschaft wurde am 12. Juli 1997 in Calw im Rahmen eines Fest-
aktes unterzeichnet. Die Städtefreundschaft ist in den vergangenen
Jahren intensiv gewachsen und lässt sich an den Begegnungen von
Kommunalpolitikern, Vereinen und vielen Privatpersonen dokumen-
tieren. Handwerker und Gewerbetreibende stellen ihre Produkte in
der jeweils anderen Stadt vor und sind auch bei kulturellen Höhe­
punkten, z. B. bei Stadtfesten präsent. Dies gilt auch für Künstler und
Mitarbeiter in der Stadtverwaltung und im Stadtmarketing.
Die Website von Weida finden Sie unter
er unter
osterburg-vogtland.eu
.
Collina d’Oro
Seit dem 3. Oktober 2008 ist Collina d’Oro im Tessin nach Latsch
in Südtirol und Weida in Thüringen nunmehr die dritte Kommune,
mit der Calw partnerschaftlich verbunden ist. Das Besondere daran:
Die neuen Partner sind über zwei Personen gleich doppelt verbun-
den. Zum einen über Hermann Hesse; der 1877 in Calw geborene
Dichter und Nobelpreisträger, verbrachte nämlich die letzten Jahre
seines Lebens in Montagnola, heute ein Teilort von Collina d’Oro,
Partnerstadt Latsch, Junge Philharmonie Calw, Foto: Tim Schnitzler
I lona Krohn
„Al s s t o l ze Oma
l i ebe i ch den
Sp i e l p l a t z h i er. I ch
schä t ze es außerdem
sehr, das s h i er a l l e
Geschä f t e so gu t zu
er re i chen s i nd .“