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Wallfahrtskirche
Maria Linden Ottersweier
Jürgen Klumpp:
Mir gefällt, dass es eine kinder-
freundliche Gemeinde ist. Es gibt
mehrere Spielplätze, die erst
­wieder frisch gemacht worden
sind. Wir haben Kindergärten und
die Schulen sind in der Nähe. Die
familiäre Atmosphäre in der Ge-
meinde ist schön und ich genieße
es, den Schwarzwald vor der Tür
zu haben.
kriegerische Ereignisse, stellten keine
Seltenheit dar. Die „Untertanen”
muss­ten dies als Schicksal hinneh-
men. Gleiches galt für die häufigen
Zerstörungen durch Kriege, an denen
es vor allem im 17. und 18. Jahrhun-
dert nicht mangelte.
Geordnete Verhältnisse unter einheit-
licher Staatsautorität, durch die Revo-
lutionen von 1848/49 unterbrochen,
kehrten erst nach der Gründung des
Großher­zogtums Baden – vom See
bis an des Maines Strand – im Jahre
1806 ein.
So konnte sich unser Ort vor allem
in der Zeit nach 1945 stetig fort­ent­
wickeln und aus einer von Land-
wirtschaft und Handwerk geprägten
Gemeinde wurde die ­heutige
­Wohn­gemeinde mit gesunder und
umweltfreundlicher Geschäfts-,
Gewerbe- und Industrieansiedlung.
Die seit 1962 bestehende Partner-
schaft mit der belgischen Gemeinde
Tongerlo, jetzt Westerlo, und seit
2007 mit der Gemeinde Krauschwitz
(Sachsen) unterstreicht die europä-
ische Offenheit unserer Bürger.
Unzhurst
Die ehemals selbständige Gemein-
de Unzhurst wird urkundlich 1240
erwähnt als Ünzenhurst, 1381 als
Onzenhürst-Horst oder Buschwald
des Onzo oder Önizo. Unzhurst war
ein badisches Lehen in den Händen
der Herren von Röder, von Bach und
später von Knebel. 1381 belehnen
Markgraf Bernhard I. und Markgraf
Rudolf VII. von Baden den Dietrich
Röder mit Gülden zu Unzhurst und
die Ritter Claus und Albrecht von Bach
mit Gülden an dem Gericht zu Unz-
hurst. Auch die Herren von Windeck
waren hier begütert. Patronat und
Zehntrecht besaß aber das Chorher-
renstift zu Jung St. Peter in Straßburg.
Unzhurst mit Oberwasser und Zell war
in früherer Zeit kirchlich eine Filiale
von Sasbach, hatte aber be­reits 1240
eine eigene Pfarrei. Ur­kund­lich wird
1432 zu Unzhurst ein Beguinenhof
er­wähnt. Die Beguinen waren welt-
liche, wohltätige Frauen und Jung-
frauen, die in einem Hofe lebten und
sich der Jugend­erziehung widmeten.
1435 klagen der Abt und Konvent
des Klos­ters Schwarzach beim Konzil
zu Basel gegen die Gemeinde Unz-
hurst, weil diese ihnen das Wasser
zur Klostermühle in Zell abgegraben
hatte. Zell gehörte zum Klostergebiet
Schwarzach, das schon 826 bis Unz-
hurst hinaufreichte.
Durch den 1530 in Ottersweier abge-
schlossenen sog. Ortenauer Herr-
schaftsvertrag verzichtete die be­nach-
barte kaiserliche Landvogtei Ortenau
gegen an­der­weitige Entschädigung
auf die Herr­lich­keiten und Rechte,
die sie bisher in Unzhurst besessen
hatte, samt allen Untertanen mit ihren
Steuern und Frohnden und anderen
Dienstbarkeiten – doch den Rechten
des Stifts Straßburg unbeschadet.
1689 haben die Brandenburger in
Unzhurst großen Schaden angerichtet.
Nach Aufhebung des Amtes Großwei-
er im Jahre 1689 kam Unzhurst zum
Amt Bühl-Großweier und 1788 zum
Oberamt Yberg mit dem Sitz in Bühl.
Aspichhof Ottersweier