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4 Geschichtlicher Rückblick
GESCHICHTLICHER RÜCKBLICK
RHEINAU STADT
Die Stadt Rheinau mit ihren 11.199 Einwohnern (Stand:
November 2008) ist die nördlichste Gemeinde des Ortenau-
kreises mit einer Gemarkungsfläche von 7.343,66 ha. Sie
erstreckt sich auf einer Breite von 6 bis 10 km entlang des
Rheins von Stromkilometer 300.280 bis 314.260.
Die Stadt Rheinau entstand im Zuge der Gemeindereform aus
ehemals neun selbständigen Gemeinden. Vorangegangen sind
die Eingliederungen von Memprechtshofen am 1.7.1971 und
von Helmlingen am 1.10.1974 in die Stadt Freistett sowie die
Eingliederungen von Hausgereut am 1.1.1973, Holzhausen
und Linx am 1.1.1974, Diersheim am 1.6.1974 und Honau am
1.1.1975 in die Gemeinde Rheinbischofsheim. Durch die Ver-
einigung von Freistett und Rheinbischofsheim am 1. Januar
1975 entstand schließlich die Stadt Rheinau.
Das Stadtrecht geht auf die ehemalige Stadt Neufreistett
zurück, welcher am 14. Mai 1745 das Stadtrecht verliehen
wurde.
Erst mit der Wiederverleihung gingen die Stadtrechte am
08. Februar 1957 auf die Stadt Freistett und 1975 auf die
Stadt Rheinau über.
In der Geschichtsschreibung treten die einzelnen Orte der
Stadt zu unterschiedlichen Daten in Erscheinung. Nach der
Römerzeit gehörte das ganze Gebiet politisch zum Bistum
Straßburg. Von 1274 bis 1480 waren die Herren von Lichten-
berg, von 1480 bis 1736 die Grafen von Hanau- Lichtenberg
und von 1736 bis 1802 (Gründung Badens) die Landgrafen
von Hessen-Darmstadt die Landesherren. Seit der frühesten
Besiedlung war der Rhein Schicksalsstrom dieser Landschaft
und ihrer Bevölkerung.
Bei den gefürchteten Hochwassern hat der Strom im Laufe
der Jahrhunderte oftmals seinen Talweg geändert und den
Bewohnern somit das Leben beeinträchtigt und geprägt.
Stumme Zeugen davon sind die zahlreichen Altwasser, die
verschilften Altrheinarme und die Senkungsfelder im Niede-
rungsgebiet.
Die grundlegende Änderung brachte erst die von Johann
Gottfried Tulla geplante und 1817 begonnene Rheinkorrek-
tion, der die Regulierung bis in die Neuzeit folgte. Nach dem
ersten Weltkrieg wurden zwischen Basel und Kems mit dem
stufenweisen Ausbau des Rheins begonnen, der nach dem
zweiten Weltkrieg fortgesetzt wurde. Im Winter 1969/70 war
es dann soweit, dass mit den Vorarbeiten für die Staustufe
Alte Rheinbrücke